|
Hallo Sabine, hallo Thomas,
infrasubspezifische Namen, also solche für Aberrationen und Individualformen, fallen nicht unter die Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur. Derartige Namen sind im Sinne des Code nicht ungültig sondern bleiben sogar völlig außerhalb der Nomenklatur. Deshalb brauchen sie auch nicht mit Autor und Jahr zitiert werden. Man kann sie buchstäblich nennen, wie man will.
Hier nachzulesen, im Artikel 1.3.4:
https://www.iczn.org/the-code/the-international-code-of-zoological-nomenclature/the-code-online/
Ich finde es bei Individualformen praktischer, deskriptive Benennungen zu benutzen wie „Form mit verschmälertem Mittelfeld“ anstelle von „f. wagneri“ oder „ab. alfacariensis“ oder so ähnlich. Dann kann man sich wenigstens etwas darunter vorstellen.
Meiner Ansicht nach gibt es nur wenige Fälle von sinnvollen Formnamen, nämlich bei genetisch festgelegten Morphen, die so regelmäßig auftreten, daß die Namen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben so wie die Weibchenform „valesina“ von Argynnis paphia (die übrigens nicht, wie viele Leute glauben, vom Wallis/Valais/valesia abgeleitet ist sondern vom etwas verballhornten Fundort Valenciennes).
Schöne Grüße
Axel