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Hallo Mario und Christoph,
24,7 % Z. minos, 75,3 % Z. purpuralis
Seit ein paar Wochen ist ja jetzt der dicke Doppelband III von Hofmann & Tremewan (2019) [The Natural History of Burnet Moths] draußen, in dem die einzelnen Arten sehr, sehr ausführlich besprochen und sehr, sehr ausführlich bebildert werden. Doch auch da wird bei der Besprechung der beiden Arten an vielen Stellen betont, dass sich die Falter ohne GU oder Zucht nicht sicher auseinander halten lassen.
Z. minos ist in den Südwestalpen die seltenere der beiden Arten. Sie tritt dort meist nur recht lokal in der ssp. viridescens auf ("spot 5 and 6 forming a broad spot, narrow black hindwing border and darker red, forewing with acute apex"), die Z. purpuralis noch ähnlicher sieht als es die meisten Z. minos ohnehin tun. S. 182 wird dort ein ex-ovo gezüchtetes Männchen gezeigt. A. Hofmann war draußen (bei Cuneo, 1750-1850 m) selbst davon ausgegangen, eine Z. purpuralis-Population vor sich zu haben - doch die Räupchen aus den Eiablagen der Weibchen verweigerten die Nahrungsaufnahme an Thymian und fraßen nur Pimpinella ...
Axel Hofmann beschäftigt sich seit einem halben Jahrhundert intensivst mit Rotzygänen. Und er kennt die Arten aus ihrem Gesamtverbreitungsgebiet. Wenn er Z. minos und Z. purpuralis nicht am Falter in der Hand unterscheiden kann, dann will ich das auch nicht können, schon gar nicht am Foto ...
Ist doch eigentlich schön, dass nicht alles so einfach ist
Viele Grüße
Erwin Rennwald