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Hallo Markus,
Wirklich beeindruckende Zahlen was Satyrium ilicis angeht, die offenen Flächen scheinen ja noch sehr grossflächig zu sein.
Ja, die aktuell eingeschlagenen Flächen so etwa 10 ha groß (zumindest in unserem Untersuchungsgebiet Hessische Hauberge, Lahn-Dill-Kreis - im angrenzenden Siegerland/NRW sind die Schläge viel kleiner). Im Zeitraum 1997 bis 2016 wurde hier recht stabil im Schnitt 65 ha Kahlschläge pro Jahr produziert, bei einer seit 1970 noch konstant bewirtschafteten Fläche von 1700 - 1800 ha Niederwald. Die Schläge sind vielleicht für 6-7 Jahre nach Einschlag Optimalhabitat für ilicis, also kann man von stabil etwa 400 ha Habitat ausgehen, in einem gut vernetzten Mosaik. Seit 2006 ist sogar ein Anstieg der eingeschlagenen Fläche erkennbar, mit nun bis zu 80 ha im Jahr.
Hast du dort mal Eier / Raupen gesucht bzw. Eiablagen beobachtet? Mich würde interessieren, ob auf so grossen Lichtungen auch in der Mitte Eier zu finden sind oder das zu exponiert ist (Wind?) und mehr Eier an Eichen im Randbereich oder in geschützten Lagen abgelegt werden.
Bisher habe ich nur mal im Winter recht oberflächlich gesucht und keine Eier gefunden. Das wird an meiner mangelnden Erfahrung gelegen haben - ich weiß, dass andere Leute dort erfolgreicher waren. Andererseits ist auch das Habitatangebot mit tausenden Eichenstockausschlägen sehr gut. Wir haben im Gebiet ein kleines Projekt (http://www.uni-muenster.de/Oekosystemforschung/forschung/CopWoods.html) - vielleicht schreibe ich zur Eiersuche mal eine BSc- oder MSc-Arbeit aus. Nach diesem guten Flugjahr sollte die Eidichte dann ja auch vergleichsweise hoch sein - ich berichte dann gegebenenfalls.
Viele Grüße,
Johannes