|
Ich habe eine allgemeine Anfrage in die große Runde.
Ausdrücklich möchte ich keine pauschale Diskussion zum Mulchen eröffnen, da für einige Naturschutzziele ein Mulchen als Erstpflege notwendig ist.
In einem Naturschutzgebiet und FFH-Schutzgebiet in Wiesbaden wird seit 2018 ein erheblicher Teil der Wiesenflächen im April zur Bekämpfung der Herbstzeitlose Colchicum autumnale gemulcht. In dem Gebiet ist Boloria selene gut vertreten, Argynnis aglaja ist leider fast erloschen.
Gibt es Hinweise darauf, wie sich ein Mulchen im April (wenn viele Arten als Raupe vorhanden sind) auf lange Sicht auswirkt?
Von der zuständigen Landwirtschaftsverwaltung wurde behauptet, dass ein Mulchen im April keine Auswirkung auf Flora und Fauna hat.
Ich habe ziemliche Bedenken, zumal bisher weder eine Wirkungskontrolle (ob das Mulchen wirklich gegen die Herbstzeitlose hilft) stattfindet noch ein Monitoring der Wirkung auf die Flora oder die Tagfalter geplant ist.
Gibt es dazu Studien oder Erfahrungen aus der Praxis? Nach meinem Eindruck ist das Mulchen im April eine Maßnahme, die erhebliche Schäden anrichtet, zumal die Vegetation praktisch auf Höhe 0 über dem Boden abgefräst wird, damit die Herbstzeitlosen erwischt werden.
Alle Bilder: Deutschland, Hessen, Naturschutzgebiet Rabengrund bei Wiesbaden, um 240 m ü. NN, 5.5.2018