|
Hallo Markus,
wenn man bei der titania-Raupensuche ausgerechnet die Raupen von B. eunomia und S. aglaja findet, ist das natürlich ein toller Zufall! Die titania-Raupen sind ja eigentlich nicht so schwer zu finden (wenn sie denn da sind), da sie häufig offen auf den bistorta-Blättern ruhen.
Zu S. aglaja: Die Art besiedelt in BaWü ja verschiedene Biotoptypen von relativ trocken bis hin zu feucht. Großflächigkeit scheint irgendwie ein wichtiges Kriterium zu sein, denn häufig finde ich die Art in großen Magerwiesen- oder Streuwiesenkomplexen. Im württembergischen Allgäu ist P. bistorta gar nicht so häufig, die Pflanze fehlt regional fast ganz und ist auch in den Streuwiesen selten. Hier hat S. aglaja einen Hang zu eher wechseltrockenen bis sogar stark entwässerten Streuwiesen, in denen er manchmal recht hohe Dichten aufbauen hat, während man sonst meistens nur Einzelfalter sieht. In den meisten Streuwiesenkomplexen im württembergischen Allgäu dürfte er daher an Viola-Arten leben.
Mit P. bistorta und vor allem mit B. eunomia ist das sowieso schwierig: Die allermeisten Streuwiesen mit Polygonum-Vorkommen stehen unter Vertrag und werden daher jährlich zu 90-95 % gemäht. Hier hat B. eunomia dann recht wenig Chancen. Er kommt vor allem noch in den größeren Moorkomplexen vor, wo es immer wieder brache Bereiche, Säume und Zwickel mit Polygonum gibt. Brachen wachsen allerdings recht schnell aus ihrer Eignung für die Art heraus, sodass man alle paar Jahre pflegend eingreifen muss. Das Management für diese Art ist bei uns noch nicht optimal.
Viele Grüße Thomas