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Hallo Daniel,
ja, das (Große) Goldersbachtal ist wirklich so eine Sache. Ich kenne die Flächen jetzt nicht von früher, aber ich erkenne das hohe Potenzial des Gebiets bzw. das Potenzial, das es früher mal hatte. Zu der von dir genannten Zeit kamen dort ja auch noch Arten wie Coenonympha hero, Lopinga achine, Erebia aethiops oder Erebia ligea vor. B. eunomia kenne ich aktuell nur noch von einem kleinen Seitental, nicht mehr vom Goldersbachtal direkt, E. eumedon habe ich die letzten Jahre auch nicht mehr gefunden. Ggf. kann Gabriel zu den alten Funden/Letztnachweisen noch mehr sagen!?
Zur Pflege/Nutzung: Das Goldersbachtal befindet sich in Forsteigentum. Mir ist bekannt, dass dort die Forstmähraupe unterwegs ist; offenbar werden die Flächen aber nur gemulcht und nicht gemäht. Der Forst hat keine Naturschutzziele im Blick, ihm geht es primär um die Offenhaltung des Tales als Äsungsfläche für das Rotwild - würde ich mal behaupten. Der Naturschutz ist dort nicht weiter involviert, was aufgrund des hohen Potenzials der Flächen sehr schade ist. Es ist halt mal wieder eine Frage der Arbeitskapazitäten und der Prioritätensetzung - schließlich sind Teile des Goldersbachtals zumindest geplantes Naturschutzgebiet (so wie über 1.000 weitere Gebiete auch...).
Mir ist es bereits seit Jahren ein Dorn im Auge, dass dort naturschutzmäßig nichts läuft. Ich werde daher deine Mitteilung zum Anlass nehmen, intern nochmal nachzuhaken, um die Planungen voranzutreiben. Ich weiß aber auch, dass auf der "NSG-Ausweisungsliste" bereits zehn "fertige" Gebiete Schlange stehen und auf ihre Ausweisung warten. Wenn man je Ausweisung zwei Jahre rechnet, sieht man wo gerade der Flaschenhals ist und warum sich in dieser Richtung so wenig bewegt.
Viele Grüße Thomas