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Hallo miteinander,
Anfang der Woche habe ich einen Tagestrip an den Jenner in den Berchtesgadender Alpen gemacht. Eigentliches Ziel war es, endlich mal Pyrgus warrenensis vor die Linse zu bekommen. Soviel sei gesagt: Die Art konnte ich leider nicht finden, obwohl sich die mutmaßliche Fundstelle anhand eines Fotos im BRÄU et al. recht einfach ausfindig machen ließ. Entweder war es bereits zu spät oder durch die zweijährige Entwicklungszeit dieser Art war dieses Jahr ohnehin die Chance gering. C’est la vie...
Die sonstige Artenvielfalt an Lepis war - verglichen mit anderen alpinen Gegenden - insgesamt relativ überschaubar. Worüber ich aber gestolpert bin, war die Sichtung von drei Parnassien in knapp 1.800 m Höhe. Wahrscheinlich wetterbedingt (es waren um die 30°C) flogen diese Tiere ohne Rast aber eben doch in typischem "Apollo-Flug" an den blütenreichen Hängen. Ein Foto gelang mir leider nicht. Da ich im Flug keinen Hauch von rot erkennen konnte, bin ich mir aber ziemlich sicher, dass es sich um Parnassius mnemosyne gehandelt haben muss. P. sacerdos kann ja vereinzelt mal ohne nennenswerte Rotanteile auftreten, diese Art sollte dort aber nicht fliegen. P. apollo möchte ich habituell ausschließen.
Jetzt meine Frage: Im BRÄU et al. ist von max. 1.600 m Höhe dieser Art in den Bayerischen Alpen die Rede. Der Fundort lag auf knapp 1.800 m. Hat jemand in den Nordalpen bereits ähnliche Beobachtungen gemacht? Lag es eventuell an der Hitze, dass die Tiere versucht haben sich in höheren Lagen "abzukühlen"?.
Hier mal ein Foto vom Fundort:
Deutschland, Bayern, Schönau am Königsee, Jennergebiet, ca. 1.780 m, 28. Juli 2020 (Foto: Jens Philipp)
Beobachtet habe ich die Tiere auf der Wiese unterhalb der Bergkuppe.
Viele Grüße
Jens