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Lieber Dieter, hallo Mitstreiter,
ich kenne in Bayern selbst zwei Gebiete die sich ganz in der Nähe von Strassen befinden. Bei dem einen Gebiet handelt es sich um eine Bundesstrasse und das andere liegt direkt an der meistbefahrenen Autobahn des Bundesgebietes nämlich der A9.
Im Gebiet entlang der Bundesstrasse einem Kalkmagerrasen mit sedumbewachsenen Felsen, fliegt die Art in einer mehr oder weniger geringen Individuendichte. Dort herrscht ein höheres Blütenangebot vor. Eigene Begehungen konnten erst einmal ein überfahrenes Individuum nachweisen. Im anderen Gebiet ist es eine Strassenstützhalde mit äußerst geringem Blütenangebot auf der Fläche. Die Falter fliegen dort oft über die Autobahn ohne jemals von Autos überfahren zu werden. Diese isolierte Population hält sich entlang der A) schon seit Jahrzehnten, also kann es an der Mosel nicht nur daran liegen.
Meiner Einschätzung nach liegt es an der Mosel (kenne nur das Gebiet bei Winningen) eindeutig an der immer geringeren Eignung der Larvalhabitate. Die jüngeren Raupen bis L3 fressen nur die roten Triebe von Sedum album. Die Pflanze findet sich in diesem Zustand nur in vollsonnigen Bereichen ohne jede Beschattung. Die grünlichen Pflanzentriebe werden nur von den älteren Raupen (L4 und L5) angenommen.
Ein weiterer Grund für das Aussterben von Lokalpopulationen können auch Starkfrostereignisse im Frühjahr (März/April) sein.
Viele Grüße,
Oliver