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Im letzten Herbst fand ich zum ersten Mal die hübschen Raupen von Atemelia torquatella ( http://www.lepiforum.de/1_forum.pl?md=read;id=130214, die Zucht scheint leider nicht gelungen zu sein).
Im gleichen Biotop gab es, sozusagen als "Beifang", auch die an Birke fressende Parornix-Art. Mit den Raupen der oben genannten Art trug ich unweigerlich auch Blattumschläge mit Raupen dieser Kleinschmetterlingsart ein. Da die Zucht gelungen ist und die Art in der BH (was Imagines und Raupen angeht) noch nicht so reich bebildert ist, stelle ich sie vor.
Die Blattumschläge fressender Parornix-Raupen sollte man nach Möglichkeit ja nicht öffnen, will man, dass die Tiere überleben. Im besagten Biotop gab es aber so viele davon, dass man die Raupen teilweise auch frei beobachten konnte, wie sie auf den Birkenblättern herumliefen, und sich neue Umschläge anfertigten. (Letzteres sieht so faszinierend elegant aus, dass ich sogar ein kleines dokumentarisches Video gedreht habe.)
Die folgenden Fotos sind also unmanipuliert in situ fotografiert.
3. September 2015
Zuhause hab ich dann noch einen Kokon geknipst.
1. Oktober 2015
Am 8. Mai schlüpften zwei Falter. Sie saßen ganz friedlich an der Plastikwand des Zuchtgefäßes. Sobald ich aber versuchte, sie auf eine Sitzunterlage meiner Wahl zu bugsieren: keine Chance.
Also, schon, doch, aber mir sind keine mich zufriedenstellenden Fotos gelungen. Daher auf Plastik, sorry.
Nach dem Shooting ging's ab in den Kühlschrank, als erste Maßnahme.
Als ich später mal nachsah, waren sie sich in heimeliger Dunkelheit näher gekommen:
Man erlaube mir diese kleine fantasievolle Spinnerei... *grins*
Welcher der beiden Partner das bzw.
ist, weiß ich nicht. Von der allgemeinen Regel „das Weibchen ist oft größer als das Männchen, weil es die Eier produziert, die mehr Raum einnehmen als Spermien“ gibt es wohl auch genügend Ausnahmen, stellte ich mal wieder in letzter Zeit fest.
Wenn man annimmt, dass der aktive, „aufmerksamere“ Part das Weibchen ist, dann wäre das in diesem Fall das deutlich kleinere Tier (rechts bei der Kopula, und auf den Solo-Falterfotos auch das nach rechts schauende Exemplar).
Und das ist ihre Heimat:
Deutschland, Niedersachsen, Lüneburger Heide, Gemeinde Otter, Ortsteil Ottermoor, Lichtung im Wald mit Teich, an junger Betula pubescens 3. September 2015, Weiterzucht mit Betula pendula, e.l. 8. Mai 2016 (cult., det. & fot.: Tina Schulz)