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Hallo Horst,
jetzt kommst Du wieder mit den Alpen-Arten/ Süddeutschen Arten...
Bei uns sieht man G. lutea (gelber Enzian) nur im botanischen Garten oder in der Staudengärtnerei und G. pneumonanthes (Lungenenzian) ist so selten, dass ich die Pflanze hier erst einmal in der Natur gefunden habe.
Also ich habe diese Art noch nicht persönlich gefunden. Im Gielis ist genau ein Foto von A. graphodactyla und dort ist auch diese helle Linie zu sehen.
Aber ich habe diese Art aus folgenden Gründen ausgeschlossen:
-Die Fransen vom Vorderflügel (1. Lope ca. Mitte) haben dort kein Punkt, auf Deinem Foto ist aber einer zu sehen
danach hauptsächlich wegen dem GU-Foto:
Bei S. grapohodactyla:
-sind die Anellen am Ende stärker gebogen und sind nicht behaart.--> sie sehen wie "Füße" aus. Auf Deinem Foto sind sie eher gerade und behaart.
- Der Uncus ist in der Mitte des Tegumen und ragt nicht über dem Rand hinaus. --> auf Deinem Foto sitzt der Uncus weiter oben und ragt über das Tegnum heraus.
- Der obere Rand des Tegumen hat auf jeder Seite dreiecksförmige Anhängsel - Die sind auf Deinem Foto nicht zu sehen.
- Auf der Mitte der Valva ist kein langer Haarbüschel eingezeichnet --> aber auf Deinem Foto ist einer zu sehen. (kann aber auch sein, das Gielis die Haare vergessen hat, daher nur bedingt aussagekräftig)
- Der Valvenrand ist etwas anders geformt, vor allen Dingen die Spitze ist breiter.
- Der Aedeagus ist auch breit und wenig gebogen, aber der Cornuti ist breit, eher wie ein langgezogenes Dreieck, beginnend mit der Spitze in der Mitte des Aedeagus --> auf Deinem Foto ist der Cornuti nadelförmig und gebogen.
Was mich am Gielis total nervt, ist dass die GU-Vorlagen absolut "schlampig" gezeichnet sind, besonders die Vorlagen für die Weibchen. Mal werden Haarbüschel weg gelassen, mal stimmen die Proportionen nicht, mal werden nur Einzelteile des Genitalapparates gezeichnet. Gielis legt keinen Wert auf den Haarwuchs der Genitalien! Die Nummerierung der Artenbeschreibung ist eine völlig andere als auf den Fotoplatten, oder männlichen GU-Vorlagen oder weiblichen GU-Vorlagen. Es keine Originalgrößen-Abbildungen vorhanden. Aber die vergrößerten Fotos von den Faltern sind so klein, das man trotzdem oft eine Lupe nehmen muss, um z.B. Punkte auf den Fransen erkennen zu können. Die Querverweise zu den Platten befinden sich nur bei den Artbeschreibungen. Die Hälfte der Bestimmungszeit verbringt man Suchen und Blättern. Es ist mit Abstand das didaktisch schlechteste aufgebaute Bestimmungsbuch, was ich kenne. Absolut Benutzer unfreundlich aufgemacht. Meine Kritik bezieht sich nicht auf den Text der Artbeschreibung, der ist gut, sondern nur auf die Aufmachung des Buches.
viele Grüße
Monika