Argyresthia Conjugella

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Argyresthiidae (Knospenmotten)
EU M-EU 01463 Argyresthia conjugella ZELLER, 1839

1-2: Österreich, Steiermark, Raxgebiet, Siebenbrunnenkessel, montaner Mischwald, Hochstauden, Viehweiden, 1200 - 1500 m, Tagfund am 18. Juli 2006 (Fotos: Peter Buchner), det. Peter Buchner
3: Deutschland, Bayern, Aichach-Sulzbach, Lichtfang, 21. Mai 2007 (Foto: Michel Kettner), det. Helmut Kolbeck [Forum]
4: Hamburg-Waltershof, 26. Mai 2010 (Foto: Renate Ridley), det. Rudolf Bryner [Forum]
5-6: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Bad Laasphe-Feudingen, Gebüschstreifen mit Ginster, 430 m, 24. Mai 2014, Tagfund (det. & fot.: Rainer Winchenbach), conf. Helmut Kolbeck [Forum]
7-8: Slowakei, Rožňavská kotlina (Rosenauer Kessel), Rožňava (Rosenau), ca. 310 m, 21. Juni 2014, Tagfund (Fotos: Andrej Makara, conf. Friedmar Graf [Forum]
9-10: Deutschland, Thüringen, Bad Lobenstein, 15. Juni 2012, Lichtfang (Studiofotos: Jens Philipp), conf. Rudolf Bryner [Forum]
11: Deutschland, Bayern, Unterfranken, bei Bastheim, 280 m, am Licht, 27. Juni 2012 (det. & fot.: Eugen Dietz), conf. Oliver Rist [Forum]
12: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Orechowo-Sujewo, Dorf Topolinyy, 118 m, am Licht, 18. August 2011 (Foto: Andrey Ponomarev), det. Vlad Proklov [Forum]
13-15: Deutschland, Sachsen, Zittauer Gebirge, Lausche Kammweg, ca. 700 m, 30. Mai 2015 Tagfang (leg., det. & Fotos: Friedmar Graf) [Forum]
16: Deutschland, Bayern, Bibertal, Bubesheimer Wald, Raupe 18. April 2017 an Weissdorn, e. l. 2. Juni 2017 (cult., det. & Foto: Jürgen Quack) [Forum]


Raupe

1-3: Deutschland, Bayern, Bibertal, Bubesheimer Wald, Raupe an Weissdorn (Crataegus sp.), 18. April 2017 (cult., det. & Foto: Jürgen Quack) [Forum]



Diagnose

Merkmal: Veilchenbraune Färbung mit feiner, heller Rieselung; Vorderrand mit [deutlichem, dunklem Fleck]. Ähnliche Arten:

(Autor: Rudolf Bryner)


Weibchen

1, ♀: Schweiz, Bern, Chasseral, 1370 m, Bergwald, 7. Juni 2003, Lichtfang (Aufnahme: Rudolf Bryner), leg., praep. & det. Rudolf Bryner [Forum]
2, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, 78176 Blumberg, Ortsrandlage, Südhang, in Waldnähe (Buchen-Mischwald, Waldrand mit anschließendem Trespen-Halbtrockenrasen auf Kalk), 720 m, 27. Juni 2014, am Licht (leg., det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]


Geschlecht nicht bestimmt

1: Deutschland, Baden-Württemberg, Schwäbische Alb, Umgebung Schelklingen, Erzberg, 24. Juni 2019, Lichtfang (leg. & det.: Franz Renner, Kleinbild redaktionell bearbeitet), conf. Jürgen Quack [Forum]


Genitalien

Weibchen

1, ♀: Daten siehe Diagnosebild 2 (leg., gen. präp., det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
2, ♀, Bursa copulatrix mit Signum. Auffallend die beiden Erweiterungen am Ende der Bursa: Daten siehe Diagnosebild 2 (leg., gen. präp., det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
3, ♀, Signum: Daten siehe Diagnosebild 2 (leg., gen. präp., det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
4, ♀, Analpapillen, Ostium, Antrum und Colliculum: Daten siehe Diagnosebild 2 (leg., gen. präp., det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]
5, ♀, Ostium, Antrum und Colliculum: Daten siehe Diagnosebild 2 (leg., gen. präp., det. & Foto: Hans-Peter Deuring) [Forum]


Erstbeschreibung

ZELLER (1839: 204-205) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Nahrung der Raupe

SCHÜTZE (1931) wusste zur Raupe zu berichten: "In den unreifen Beeren von Sorbus aucuparia, die sich vorzeitig röten. Puppen überwintern in einem dichten weiß seidenen inneren und einem weitmaschigen äußeren Kokon (Stange, Schütze)."
FRIESE (1969: 741) bestätigt das, kann aber ein umfassenderes Bild zeichnen: "Biologie; Die Larven leben gemeinhin im V I—VIII in den unreifen grünen Beeren der Eberesche (Sorbus aucuparia), an denen auch die Eier abgelegt werden, pro ♀ durchschnittlich 9 — 10 Stück. Die Jungraupen schlüpfen nach knapp 2 Wochen, bohren sich sogleich in die Früchte und sind nach etwa 6 Wochen erwachsen. Befallene Früchte erkennt man daran, daß sie sich vorzeitig röten. Die erwachsene Raupe läßt sich an einem Spinnfaden zur Erde herab, wo sie dicht unter der Oberfläche einen weißen doppelwandigen Kokon spinnt, innen dicht seidenartig, Außenhülle locker und weitmaschig. Die Überwinterung erfolgt zumeist als Puppe, zum Teil aber auch als erwachsene Raupe. [...] In den letzten Jahrzehnten treten die Raupen immer häufiger an Apfel (Malus silvestris), gebietsweise auch an Pflaumen (Prunus domestica), Kirschen (Prunus sp.), Traubenkirsche (Prunus padus) und Weißdorn (Crataegus) auf und richten an den Früchten der genannten Obstbäume größere Schäden an. Befallene Früchte sind zunächst nur an den Einbohrlöchern zu erkennen. Später verfärbt sieh die Schale und wird runzlig. Die Raupen fressen gewundene Gänge in das Fruchtfleisch, die Frucht beginnt zu faulen und fällt schließlich ab. Es wurden bis zu 25 Raupen in einem Apfel gefunden. In der DDR 1958/59 erstmalig in den mecklenburgischen Bezirken starkes Schadauftreten an Apfel festgestellt, "z. T. höherer Befall als vom Apfelwickler" (Mastjrat & Stephan)." Insgesamt ist und bleibt die Eberesche aber die mit Abstand wichtigste Nahrungspflanze der Art.

(Autor: Erwin Rennwald)



Weitere Informationen

Synonyme


Faunistik

Als Locus typicus zu gelten haben Böhmen (heute Tschechische Republik) und Glogau (heute Polen: Glogów).

(Autor: Erwin Rennwald)


Literatur


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