Bucculatrix Maritima

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Bucculatricidae (Zwergwickler)
EU M-EU 01081 Bucculatrix maritima STAINTON, 1851

1-2, ♂: Deutschland, Thüringen, Binnensalzstelle in den Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, Raupen an Strandaster (Aster tripolium) und Kokon an Stranddreizack (Triglochin maritimum) am 4. Juli 2012, e.p. 15. Juli 2012 (leg., cult., det. & Fotos: Uwe Büchner)
3-4, ♂: Deutschland, Thüringen, Binnensalzstelle in den Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, Raupen an Strandaster (Aster tripolium) und Kokon an Stranddreizack (Triglochin maritimum) am 4. Juli 2012, e.l. 20. Juli 2012 (leg., cult., det. & Fotos: Uwe Büchner) [Forum 1-4]
5-6, ♀ (ca. 5 mm lang): Deutschland, Thüringen, Binnensalzstelle in den Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, Raupen an Strandaster (Aster tripolium) und Kokon an Stranddreizack (Triglochin maritimum) am 4. Juli 2012, e.l. 21. Juli 2012 (leg., cult., det. & Fotos: Uwe Büchner) [Forum]
7: Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland, Ostklippe, 8 m, am Licht, 5. August 2019 (Foto: Frank Stühmer) [Forum]


Raupe

1, frei lebende Raupe nach letzter Häutung: Deutschland, Thüringen, Binnensalzstelle in den Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, leg. 4. Juli 2012 (cult., det. & Studiofoto: Uwe Büchner) [Forum]
2-5, Raupe beim Fressen einer neuen Gangmine: Daten wie Bild 1 (leg., cult., det. & Fotos: Uwe Büchner) [Forum]
6, erwachsene Raupe: Daten wie Bild 1 (leg., cult., det. & Fotos: Uwe Büchner) [Forum]
7, zwei verpuppungsbereite Raupen beim Verlassen der Nahrungspflanze: Daten wie Bild 1 (Freilandsfoto: Uwe Büchner) [Forum]
8, Raupe beim Spinnen des Puppenkokons im Zuchtgefäß: Deutschland, Thüringen, Esperstedter Ried, westlich Esperstedt, 26. April 2008 (leg., cult., det. & Studiofoto am 28. April 2008: Uwe Büchner) [Forum]


Fraßspuren und Befallsbild

1-2, Anfangsminen: Deutschland, Thüringen, Binnensalzstelle in den Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, 4. Juli 2012 (det. & Studiofotos: Uwe Büchner) [Forum]
3, Mine an Strandaster (Aster tripolium): Daten wie Bild 1-2 (det. & Freilandfoto: Uwe Büchner) [Forum]
4-8, Minen an Strandaster (Aster tripolium): Deutschland, Thüringen, Esperstedter Ried, westlich Esperstedt, 26. April 2008 (Studiofotos: Uwe Büchner), leg., cult. & det. Uwe Büchner [Forum]
9-10, Häutungskokon: Daten wie Bild 1-2 (Freiland- und Studiofoto: Uwe Büchner) [Forum]


Puppe

1-2, gerippter Puppenkokon: Deutschland, Thüringen, Binnensalzstelle in den Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, 4. Juli 2012 (leg., cult., det. & Fotos: Uwe Büchner) [Forum]
3, Kokon mit Exuvie: Daten wie Bild 1-2 (Foto: Uwe Büchner) [Forum]



Diagnose

Männchen

1, ♂: Finnland, Uusimaa, Tvärminne, 1945 (fot: Pekka Malinen, kleines Bild redaktionell an Standardmaße angepasst), leg. W. Hackman, coll. LTKM


Weibchen

1, ♀: Finnland, Uusimaa, Tvärminne (fot: Pekka Malinen), leg. Nordman, coll. LTKM


Geschlecht nicht bestimmt

1: Italien, Veneto, Caorle, Küste, 3 m, 12. September 2015 (leg., det. & Foto: Helmut Deutsch), conf. Paolo Triberti [Forum]

Zur Variabilität von Zeichnung und Färbung siehe [Forumsbeitrag] von Uwe Büchner.


Erstbeschreibung

STAINTON (1851: 11) [nach dem Exemplar in der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, Frankfurt am Main]



Biologie

Habitat

1, Binnensalzstelle mit Stranddreizack (Triglochin maritimum) und Strandaster (Aster tripolium): Deutschland, Thüringen, Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, 4. Juli 2012 (Foto: Uwe Büchner). Hier wurden am 4. Juli alle Entwicklungsstadien außer Falter angetroffen.


Raupennahrungspflanze

1, kleine Strandaster (Aster tripolium), zu erkennen an den fleischigen, länglichen Blättern: Deutschland, Thüringen, Werrawiesen nördlich von Kaiseroda bei Bad Salzungen, 4. Juli 2012 (Foto: Uwe Büchner) [Forum]


Nahrung der Raupe

Die Art ist ganz an die Strand-Aster als Raupennahrung und damit an Salzstellen gebunden.


Lebensweise

Am Beginn der Entwicklung ist die Gangmine sehr dünn und lang. Sie beginnt an der Blattunterseite. Die Raupe frisst sich dann durch das Blatt, um die Mine auf der Blattoberseite fortzuführen. Nach ein paar Kurven folgt sie der Mittelrippe zum Blattansatz (Befallsbilder 1 und 2). Nachdem die Raupe die Anfangsmine verlassen hat, frisst sie anschließend kurze Minen in den Blättern (Befallsbilder 3-8). Wie auch bei anderen Bucculatrix-Arten wird auf der Blattoberseite ein Gespinst hergestellt, in dem sich die Raupe zum letzten Mal häutet (Befallsbilder 9 und 10). Danach leben die Raupe bis zur Verpuppung frei an der Nahrungspflanze wo sie nicht leicht zu finden sind. Bei der kleinsten Erschütterung lassen sie sich, an einem Gespinstfaden gesichert, vom Blatt oder von der ganzen Pflanze in die Bodenstreu fallen und sind dort nur schwer zu entdecken.

Zur Verpuppung verlassen die Raupen die Strandaster, um sich an einer anderen Pflanze einen Kokon herzustellen. Alle Kokons im Freiland fand ich am Stranddreizack, etwa 10 bis 15 cm über dem Boden. Sie waren alle etwa 0,5 cm unter der Blattspitze angebracht. Die weißen Kokons fallen in der Vegetation auf. Der Kokon hat am Schlupfende "Leitbleche", äußerlich als helle Flächen erkennbar, über die sich die Puppe beim Schlupf nach außen schiebt. Das Herausschieben der Puppe erfolgt stets nach unten (siehe Puppenbilder 1-3).
(Uwe Büchner)



Weitere Informationen

Faunistik

Die Art ist ganz an die Strandaster als Raupennahrung und damit an Salzstellen gebunden. Ihre Nachweise für Deutschland beschränken sich daher erwartungsgemäß auf Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und die Binnensalzstellen von Thüringen und Sachsen-Anhalt. Eine Binnensalzstelle mit Vorkommen der Strand-Aster gab es auch einmal im Saarland, und so konnte WERNO (2015) in einem Herbarbeleg dieser Pflanze vom 17. August 1935 aus Emmersweiler tatsächlich eindeutige Minen und einen kleinen Kokon von B. maritima nachweisen - da die Binnensalzstelle 1939 zerstört wurde und die Strand-Aster dort heute ganz fehlt, muss auch der Falter als im Saarland ausgerottet betrachtet werden.

Die Vorkommen in Österreich sind entsprechend auf die Bundesländer Niederösterreich, Wien und Burgenland beschränkt (HUEMER 2013).


Literatur


Informationen auf anderen Websites (externe Links)


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