Cauchas Rufimitrella

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EU M-EU 00382 Cauchas rufimitrella (SCOPOLI, 1763) - Rotsilberne Langhornmotte

1-2: Österreich, Niederösterreich, Bad Erlach: Haderswörth, Auwald-Rand, Ortsrand, Flussbett, 310 m, 12. Mai 2005 (Foto: Peter Buchner), det. Peter Buchner
3: Deutschland, Baden-Württemberg, Gaggenau, 24. April 2005 (Foto: Dietmar Laux), det. Helmut Kolbeck [Forum]
4-5: Deutschland, Sachsen, Großdubrau OT Crosta, Feuchtwiese, 145 m, 13. Mai 2011 (det. & fot.: Friedmar Graf) [Forum]
6-8: Deutschland, Berlin, Bezirk Reinickendorf, Steinbergepark, Feuchtwiese, an Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), 4-5. Mai 2012 (det. & fot.: Pia Wesenberg), conf. Oliver Rist [Forum]
9-10: Schweiz, St. Gallen, Wattwil, 650 m, 15. Mai 2013, Tagfund (det. & fot.: Pia Rindlisbacher), conf. Thomas Guggemoos [Forum]
11: Deutschland, Niedersachsen, Landkreis Northeim, Solling, Hardegsen, Wald am Westfuß des Weper über Muschelkalk, ca. 250 m, Tagfund an Knoblauchrauke, 10. Mai 2014 (det. & Freilandfotos: Sabine Flechtmann) [Forum]
12: Slowakei, Kosice, 200 m, 27. April 2014 (Freilandfoto: Karol Ox), det. Rudolf Bryner [Forum]
13-14, ungewöhnliche Form: Slowakei, Kosice, 200 m, 27. April 2014 (Freilandfotos: Karol Ox), det. Rudolf Bryner [Forum]
15-16, ♀, seltene Form mit zusätzlichem, weissem Fleck am Vorderflügel-Vorderrand: Deutschland, Sachsen, Rotsteingebiet, Wegesrand am endenden Wald, Tagfang, 12. Mai 2018 Tagfang (leg., det. & Foto: Friedmar Graf), conf. Rudolf Bryner [Forum]. Anmerkung von R. Bryner zur ähnlichen Art Cauchas leucocerella: Bei dieser Art haben auch die Weibchen weiße Hinterflügel.


Kopula

1-2: Deutschland, Sachsen, Kleinsaubernitz, FND Ziegenwiese, 175 m, 7. Mai 2011 (det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]


Eiablage

1, ♀: Deutschland, Berlin, Bezirk Reinickendorf, Steinbergepark, Feuchtwiese, an Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), 4. Mai 2012 (det. & fot.: Pia Wesenberg), conf. Oliver Rist [Forum]



Diagnose

Was spricht für Cauchas rufimitrella?
- Flugzeit ab Ende April (bei Nemophora metallica beginnt die Flugzeit einen Monat später).
- Blütenbesuch, bevorzugt Kreuzblütler (Nemophora metallica bevorzugt Skabiose; Adela reaumurella schwärmt eher um frisch ausgetriebenes Laub von Büschen und niederen Bäumen).
- eher kleine Art (Spannweite um 11 mm; Nemophora metallica um 16 mm; Adela reaumurella um 14-15 mm).
- Flügelglanz bronzefarben bis leicht grünlich (Nemophora metallica mehr kupferig oft mit hellen Schuppen überflogen; Adela reaumurella stark grün-glänzend).
- Fühler schwarz (bei N. metallica- und Adela reaumurella-Männchen viel länger, mindestens gegen die Spitze weißlich; bei den Weibchen der beiden Arten Fühlerspitzen deutlich weiß).
- Augen nach durchschnittlicher Schmetterlingsart beidseits des Kopfes (bei den Männchen von Nemophora metallica so stark vergrößert, dass die Augen sich am Scheitel fast berühren).
- Kopfbehaarung dunkel, höchstens wenige eingestreute gelbliche Haare (bei den Nemophora metallica-Weibchen kräftig orangegelb).
Ab Mitte Mai fliegen dann weitere Arten, mit welchen man Cauchas rufimitrella verwechseln könnte. Dann fliegt aber Cauchas rufimitrella im Flachland meistens nicht mehr.
Einschränkend noch Folgendes: Es gibt auch noch die Art Cauchas rufifrontella. Diese Art hat jedoch einen hell orange-rot behaarten Kopf und deutlich kürzere Fühler. Sie kann mit Cauchas rufimitrella vergesellschaftet sein. Aus der Schweiz liegen bis heute keine Funde von Cauchas rufifrontella vor.
Etwas salopp ausgedrückt: kleine, dunkle Adeliden zur Zeit der Blüte von Wiesenschaumkraut, Knoblauchshederich und Arabis und in der Umgebung dieser Blüten fliegend, da ist die Wahrscheinlichkeit, dass es etwas anderes als Cauchas rufimitrella sein könnte, äusserst gering.
Text von Rudolf Bryner [Forum]

Männchen

1, ♂: Schweiz, Vaud, Cudrefin, 430 m, Auenwald, auf Blüte von Cardamine pratensis in Kopula mit nachfolgend abgebildetem ♀, 1. Mai 1989, Tagfang (leg., det. und Foto: Rudolf Bryner)


Weibchen

1: ♀: Funddaten wie Diagnosebild ♂ 1 (leg., det. und Foto: Rudolf Bryner) [Forum 1+2]
2, ♀: Deutschland, Sachsen, Großdubrau OT Crosta, Feuchtwiese, 145 m, 12. Mai 2002 (leg., gen.det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]
3, dasselbe ♀ wie in Bild 2 zusammen mit einem ♀ von C. rufifrontella (oben): Deutschland, Sachsen, Reichwalde, Rekultivierungsgebiet, 133 m, 20. April 2009 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]


Genitalien

Männchen

1-2, ♂: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 400 m, Tagfang, 22. April 2017 (präp. & Foto: Horst Pichler), det. Thomas Guggemoos [Falterfotos im Forum] und [Forum]
3, ♂: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 400 m, Wiese, Tagfang, 20. April 2021 (präp. & Foto: Horst Pichler), det. Friedmar Graf [Falterfoto im Forum]


Erstbeschreibung

SCOPOLI (1763: 251-252) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Habitat

1: Deutschland, Niedersachsen, Region Hannover, Sehnde, vermutlich künstlich eingesäte Fläche nördlich des Friedhofs, 70 m, 1. Mai 2016, Falter um Lepidium sativum (Gartenkresse) fliegend (Foto: Tina Schulz) [Forum]


Raupennahrungspflanzen

1, wahrscheinliche Eiablagepflanze: Lepidium sativum (Gartenkresse): Deutschland, Niedersachsen, Region Hannover, Sehnde, vermutlich künstlich eingesäte Fläche nördlich des Friedhofs, 70 m, 1. Mai 2016 (det. & fot.: Tina Schulz) [Forum]


Nahrung der Raupe

Schon SCHÜTZE (1931) wusste zu berichten: "In den Fruchthülsen und Samen von Cardamine pratensis, Sisymbr. alliaria und Lunaria rediviva, später in einem filzigen Sack am Boden (Sorhagen). Überwinterung in einem länglich dunkelgrauen Sack unter den Blättern der Futterpflanze (Rössler)." Die Nutzung von Lunaria rediviva wird durch SCHMID (2019: 56) aus den Alpen bestätigt, der aber schreibt, dass das Wiesen-Schaumkraut die meistgenutzte Eiablagepflanze ist.

Die Beobachtungen von Tina Schulz lassen es wahrscheinlich erscheinen, dass auch die Gartenkresse (Lepidium sativum) als Eiablage- und Raupennahrungspflanze genutzt wird - bewiesen ist das noch nicht. Mit weiteren Eiablagepflanzen innerhalb der Familie Brassicaeceae ist aber zwingend zu rechnen, etwa Cardamine impatiens und Cardamine flexuosa.

(Autor: Erwin Rennwald)


Prädatoren

1, Krabbenspinne: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Wuppertal, Wiese, ca. 200 m, 10. Mai 2020 (det. & fot.: Martin Kahl), conf. Jürgen Quack [Forum]



Weitere Informationen

Andere Kombinationen

Synonyme


Literatur


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