Coleophora Trifolii

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Coleophoridae (Miniersackträger, Sackträgermotten)
EU M-EU 02498 Coleophora trifolii (CURTIS, 1832)

1-3, ♂: Österreich, Niederösterreich, 5 km N Schwarzau am Steinfeld, (Halb-)Trockenrasen, z.T. verbuschend, nachmittags von Gewöhnlichem Steinklee (Melilotus officinalis) gekäschert am 22. Juni 2006 (Fotos: Peter Buchner), det. durch GU Peter Buchner (Bild 1 - 3 zeigt dasselbe Individuum bei unterschiedlicher Beleuchtung)
4-5: Deutschland, Bayern, Aichach-Sulzbach, Falter am Licht, 22. Juni 2007 (Fotos: Michel Kettner), det. durch GU Peter Buchner [Forum] [Determination]
6-7, ein ♀ (Spannweite des Belegs 15,4 mm): Deutschland, Sachsen, Doberschütz, Bahngelände, an Weißen Steinklee (Melilotus albus) fliegend, 24. Juni 2012 (leg. & Studiofotos: Heidrun Melzer), det. Christian Kaiser
8-9: Deutschland, Sachsen, Reichwalde, Rekultivierungsfläche, 132 m, 22. Juni 2014 Tagfang (leg., det. & Fotos: Friedmar Graf) [Forum]
10: Deutschland, Bayern, Oberbach, ehem. Basaltwerk, 750 m, 7. Juli 2017, am Licht (Freilandfoto: Oskar Jungklaus), det. Tina Schulz [Forum]
11: Deutschland, Niedersachsen, Region Hannover, Sehnde, Garten am Mittellandkanal, 70 m, 14. Juni 2019, am Licht (det. & Studiofoto: Tina Schulz)
12-13, ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 380 m, Garten, Mischwaldrand, am Licht, 21. Juli 2020 (det. & Foto: Horst Pichler) [Forum]
14, ♀: Schweiz, St. Gallen, Kaltbrunner-Riet, 400 m, auf gelbem Steinklee, Melilotus officinalis, 9. Juli 2019, Tagfund (det. & fot.: Pia Rindlisbacher) [Forum]


Raupe, Raupensack

1-2: Österreich, Krems, Kreuzberg, 280 m, frisst an Samenstand von Melilotus albus, 2. August 1994 (fot.: Karl Rasch), det. Jukka Tabell [Forum]
3-4: Deutschland, Schleswig Holstein, in der Nähe von 25746 Heide, an Weißem Steinklee (Melilotus albus, det. Christian Lemburg), 1. August 2010 (Freilandfotos: Susann Kahlcke), det. Jukka Tabell [Forum]
5-6, nahezu ausgeformter Raupensack (8 mm): Deutschland, Sachsen, Pirna, Braudenstraße, Ruderalstelle neben Fabrikruine, an Samenhülsen von Weißem Steinklee (Melilotus albus), 3. August 2011 (leg., det. & Studiofotos: Franziska Bauer)
7-8, noch unfertiger Raupensack (5,5 mm): Funddaten wie Bilder 5-6 (leg., det. & Studiofotos: Franziska Bauer) [Forum 5-8]
9, Jungraupensack: Deutschland, Thüringen, NSG Leutratal bei Jena-Göschwitz, an Weißem Steinklee (Melilotus albus, 13. August 2011 (det. & Foto: Heidrun Melzer)
10-12: Deutschland, Sachsen, Leipzig, Hafengelände, an Weißem Steinklee (Melilotus albus), 10. August 2011 (det. & Freilandfotos: Heidrun Melzer)
13 & 14, noch ungeformte Säcke: Deutschland, Niedersachsen, Hannover, Stadtteil Wülferode, Kronsberg, südlicher Aussichtshügel, 90 m, magere Wiese, an Melilotus albus (Weißer Steinklee), 21. August 2017 (det. & Freilandfotos: Tina Schulz)

Der fertige Sack besteht aus zwei aneinander gesponnenen Samenhülsen und einem posterioren Seidenteil mit dreiklappiger Öffnung (Bilder 3-6). Zuvor sind nur zwei Hülsen zusammen bzw. halb ineinander gesponnen (Bild 7 und 8). Interessanterweise existiert in diesem früheren Stadium noch keine posteriore Öffnung. Bei dem hellen Streifen, der sich zu beiden Seiten des Sackes von der anterioren zur posterioren Sacköffnung zieht (besonders in Bild 8 zu sehen), handelt es sich wohl um einen eingefügten Seidenkeil, der den Sack im Umfang vergrößern soll. (Franziska Bauer)


Diagnose

Männchen

1, ♂: Deutschland, Sachsen, Boxberg, Rekultivierungsfläche, 121 m, 28. Juni 2004 Abendfang, (leg., det.& Foto: Friedmar Graf) [Forum]


Weibchen

1, ♀ Deutschland, Sachsen, Boxberg, Rekultivierungsfläche, 121 m, 28. Juni 2004 Abendfang, (leg., det.& Foto: Friedmar Graf) [Forum]
2, ♀: Daten siehe Etikett (fot.: Egbert Friedrich), det. Uwe Büchner


Geschlecht nicht bestimmt

1-2: Österreich, Burgenland, Oggauer Heide, 26. Mai 2007, leg., det. & Belegfotos Peter Buchner. Merkmalsbesprechung unter "Differentialdiagnose"


Ähnliche Arten

Differentialdiagnose zu diesen Arten

Es handelt sich hier um die “grünen” Coleophoriden. Tatsächlich variiert aber der Farbeindruck je nach Beleuchtung sehr stark: Bei diffusem Licht fast schwarz, im Sonnen- oder Blitzlicht mit mehr oder weniger ausgeprägtem Kupferglanz.

C. trifolii, C. frischella und C. alcyonipennella haben eine ähnliche Färbung und ähnlichen Fühlerbau, d. h. keine auffallend verdickte Fühlerbasis. C. trifolii ist innerhalb dieser Artengruppe mit einer Vorderflügellänge von 8-9 mm relativ groß, v.a. aber durch den Kranz gelber Schuppenborsten am hinteren Augenrand gekennzeichnet, der den beiden anderen Arten fehlt. Die Unterscheidung von C. frischella gegenüber C. alcyonipennella ist nur mit GU möglich. Die an Disteln und Flockenblumen lebende C. paripennella ist aufgrund der Färbung auf den ersten Blick ähnlich, aber nicht näher verwandt.

Die ebenfalls grünen Arten C. deauratella, C. fuscicornis, C. mayrella und C. variicornis weisen eine auffallend verdickte Fühlerbasis auf und sind dadurch von der oben genannten Artengruppe leicht zu unterscheiden.

Siehe auch [Forum]


Genitalien

Männchen

1, Genitalpräparat des unter Lebendbild 1-3 abgebildeten ♂: Daten siehe dort (Präparation & Mikro-Foto: Peter Buchner)


Weibchen

1, Genitalpräparat eines nicht abgebildeten ♀: Österreich, Niederösterreich, 5 km N Schwarzau am Steineld, am Abend gekäschert am 22. Juni 2006 (leg., det., Präparation und Mikro-Foto: Peter Buchner) (das große Bild der Genitalarmatur wird evtl. nicht in höchster Auflösung angezeigt. In diesem Fall auf das Symbol "Vergrößern" klicken)
2-4, ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 380 m, Garten, Mischwaldrand, am Licht, 21. Juli 2020 (präp., det. & Fotos: Horst Pichler) [Forum]


Raupe

An Melilotus kommen keine anderen Coleophora-Arten vor. Die nah verwandte C. frischella lebt an Trifolium pratense, und der Raupensack sieht deutlich anders aus. (Hinweis von Jukka Tabell)


Erstbeschreibung

CURTIS (1832) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Phänologie

Die Falter fliegen im Mai und Juni.


Habitat

1, Ruderalstelle neben Fabrikruine (Raupenfundort): Deutschland, Sachsen, Pirna, Braudenstraße, 23. August 2011 (Foto: Franziska Bauer). Es handelt sich um ein altes Fabrikgelände, das schon seit mehr als 10 Jahren brach liegt, aber wenigstens einmal im Jahr gemäht wird. In dem Vegetationssaum um die Fabrikruine wachsen allerlei Ruderalpflanzen wie Daucus carota, Solidago canadensis, Erigeron sp., Trifolium pratense und auch die Nahrungspflanze von C. trifolii, Melilotus albus.
2: Deutschland, Niedersachsen, Stadt Hannover, Dorf Wülferode, 70 m, Kronsberg, Brache nahe der A7, 28. August 2014 (Foto: Tina Schulz)


Raupennahrungspflanzen

1, Weißer Steinklee (Melilotus albus): Deutschland, Schleswig Holstein, in der Nähe von 25746 Heide, 1. August 2010 (Foto: Susann Kahlcke), det. Christian Lemburg [Forum]


Nahrung der Raupe

Die Eier werden in Blütenstände von gelb- und weißblütigen Steinklee-Arten (Melilotus officinalis, M. altissima, M. albus) gelegt. Die Larven ernähren sich von den Samen. C. trifolii lebt nicht - wie der Namen vermuten lässt - an Trifolium, sondern, als einzige europäische Art der Gattung, an Melilotus-Arten.



Weitere Informationen

Andere Kombinationen

Synonyme


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Coleophoridae (Miniersackträger, Sackträgermotten)
EU M-EU 02498 Coleophora trifolii (CURTIS, 1832) art-mitteleuropa

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Last edited Januar 30, 2021 17:31 by Michel Kettner
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