Colias Alfacariensis

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Pieridae (Weißlinge)
EU M-EU 07022 Colias alfacariensis RIBBE, 1905 - Hufeisenklee-Gelbling

Männchen

1: Deutschland, Thüringen, Bad Blankenburg, Nadelwaldsaum mit Magerrasen, e.l. leg. 12. April 2007 (Studiofoto am 6. Mai 2007: Heidrun Melzer), leg., cult. & det. Heidrun Melzer [Forum]
2: Deutschland, Bayern, westlich von Moosburg, Böschung einer Flutmulde, Totfund, 16. Oktober 2007 (manipulierte Freilandaufnahme: Heinrich Vogel), det. Wolfgang Schweighofer & Jürgen Hensle
3-4, ♂: Armenien, Syunik, Tzghuk, 1. Juni 2010 (det. & Fotos: Heiner Ziegler) [Forum]


Weibchen

1: Deutschland, Thüringen, Jena, 15. September 2007 (Fotos: Karola Stein), det. Karola Stein, conf. Jürgen Hensle
2-3: Schweiz, Wallis, Hohtenn, 1090 m, 8. September 2009 (Freilandfotos: Pia Rindlisbacher), det. Heiner Ziegler, conf. Jürgen Hensle [Forum]


Kopula

1: Schweiz, Graubünden, Müstair im Münstertal, 1400 m, 26. August 2007 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]


Balz

1-4, Paarungsversuch bzw. Paarungsabwehr durch das Weibchen: Deutschland, Thüringen, Jena, 15. September 2007 (Fotos: Karola Stein), det. Karola Stein, conf. Jürgen Hensle
5-7, Paarungsversuch bzw. Paarungsabwehr durch das Weibchen: Deutschland, Bayern, Ausläufer der Südlichen Frankenalb, Umgebung Ingolstadt, Halbtrockenrasen am Südrand des Truppenübungsplatzes bei Hepberg, 26. September 2016 (Freilandfotos: Steffen Schmidt), det. Jürgen Hensle [Forum]


Ausgewachsene Raupe

1, ausgewachsene Raupe: Deutschland, Bayern, Unterfranken, Ochsenfurt, 30. August 2002 (Foto: Markus Schwibinger), det. Markus Schwibinger
2-3: Deutschland, Thüringen, Bad Blankenburg, Nadelwaldsaum mit Magerrasen, 12. April 2007 (Freilandfotos: Heidrun Melzer), det. Heidrun Melzer [Forum]
4-5: Frankreich, Provence, La Roque d'Antheron, 23 August 1992 (Freilandfotos: Allan Liosi), det. Allan Liosi, conf. Erwin Rennwald [Forum]
6: Deutschland, Baden-Württemberg, Markgräfler Hüfgelland, Lörrach, LSG Tüllinger Berg, 450 m, Südhang unterhalb der Kirche St. Ottilia, 1. Dezember 2008 (Foto: Barbara Edinger), det. Barbara Edinger [Forum]
7-9: Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Umg. Steinthaleben, ca. 300 m, in unmittelbarer Nähe von Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), 9. August 2013 (det. & Freilandfotos (das erste unmanipuliert): Heidrun Melzer) [Forum]
10, Vorpuppe: Deutschland, Bayern, Jachenau, Rabenkopf, ca. 1300 m, Südhang, Magerrasen mit massenhaft Hufeisenklee, Eiablage am 16. Juli 2009, e.o. 13. August 2009 (Foto: Wolfgang Langer), cult. & det. Wolfgang Langer [Forum]


Jüngere Raupenstadien

1-3, Jungraupen 2,6/3/7-8 mm: e.o. leg. 31. Oktober 2006 (Studiofotos: Annette von Scholley-Pfab), cult. Annette von Scholley-Pfab, conf. nach Foto 3 Jürgen Hensle [Forum]
4, L3 an Coronilla emerus (Strauchwicke) : Deutschland, Baden-Württemberg, Kaiserstuhl, bei Altvogtsburg, 340 m, 30. September 2006 (Studiofoto: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle [Forum]
5-6: Deutschland, Baden-Württemberg, Markgräfler Hügelland, Lörrach, LSG Tüllinger Berg, 450 m, Südhang unterhalb der Kirche St. Ottilia, 8. und 10. November 2008 (Foto: Barbara Edinger), det. Barbara Edinger [Forum]


Fraßspuren und Befallsbild

1, jüngere Raupe an Bunter Kronwicke (Segurigera (= Coronilla) varia) in südexponierter Lössböschung: Deutschland, Baden-Württemberg, Kraichgaurand zur Nördlichen Oberrheinebene hin, Untergrombach, Michaelsberg, 16. November 2006 (unmanipulierte Freilandfotos: Erwin Rennwald) [Forum]


Puppe

1-2, frische Puppe und Puppe kurz vor dem Schlupf: Deutschland, Baden-Württemberg, Schwäbisch Gmünd, e.o. leg. Mai 2004 (Fotos im Juni/Juli 2004: Michael Rommel), cult. & det. Michael Rommel
3-4, um 90° nach links gedreht: Deutschland, Thüringen, Bad Blankenburg, Nadelwaldsaum mit Magerrasen, e.l. leg. 12. April 2007 (Studiofotos am 20. April 2007: Heidrun Melzer), leg., cult. & det. Heidrun Melzer [Forum]
5-6: Deutschland, Bayern, Jachenau, Rabenkopf, ca. 1300 m, Südhang, Magerrasen mit massenhaft Hufeisenklee, 20. Juli 2009 (Fotos: Wolfgang Langer), cult. & det. Wolfgang Langer [Forum]


Ei


1-2: Deutschland, Baden-Württemberg, Markgräfler Hügelland, Lörrach, LSG Tüllinger Berg, 450 m, Südhang unterhalb der Kirche St. Ottilia, 8-9. November 2008 (Fotos: Barbara Edinger), det. Barbara Edinger [Forum]
3: Deutschland, Baden-Württemberg, Markgräfler Hügelland, Lörrach, LSG Tüllinger Berg, 450 m, Südhang unterhalb der Kirche St. Ottilia, 10. November 2008 (Foto: Barbara Edinger), det. Barbara Edinger [Forum]
4-6, schlupfreifes Ei und schlüpfende Raupe an Hippocrepis comosa: Slowenien, vic. Kozina, 430 m, 22. September 2010 (Studiofoto: Leo Kuzmits) det. Leo Kuzmits [Forum]
7, zwei Tage altes Ei an Hippocrepis comosa: Schweiz, Wallis, vic. Mazembroz, 500 m, 6. Mai 2012 (Studiofoto: Jürgen Hensle) det. Jürgen Hensle
8, an Hippocrepis comosa: Deutschland, Bayern, Donaumoos, vic. Mailing, Brenne in den 'Donauauen an der Kälberschütt', 25. Mai 2015 (Studiofoto vom 30. Mai 2015: Steffen Schmidt), det. Steffen Schmidt durch Raupenzucht



Diagnose

Männchen

1, ♂: Schweiz, Graubünden, Haldenstein, Dürrboden, 650 m, e.o. 13. Juli 1986 (leg., cult., coll. & fot.: Heiner Ziegler)


Weibchen

1, ♀: Schweiz, Graubünden, Haldenstein, Dürrboden, 650 m, e.o. 9. Juli 1986 (leg., cult., coll. & fot.: Heiner Ziegler)

Die Weibchen von C. alfacariensis lassen sich auch anhand der Flügel-Oberseite oft nicht sicher von denen von C. hyale unterscheiden. Insbesondere für die Männchen gilt aber, dass von der Flügelbasis her die Vorderflügelzelle bei C. alfacariensis i.d.R. nicht mit dunklen Schuppen bestäubt ist (von den Flügeladern her können aber durchaus auch bei C. alfacariensis dunkle Schuppen in die Zelle hineinreichen), während die Bestäubung der Zellbasis bei C. hyale meist mehr oder weniger ausgeprägt ist. Zudem gibt es bei C. hyale oft auffällig hell gefärbte Männchen, die dann schon im Flug deutlich auffallen. Der Umkehrschluss ist jedoch unzulässig! Kräftig gelb gefärbte Männchen können sowohl solche von C. alfacariensis, als auch solche von C. hyale sein. Weitere, weniger zuverlässige und zudem geographisch variierende Merkmale sind: Der Fleck in der Mitte der Hinterflügel-Oberseite ist bei mitteleuropäischen C. alfacariensis meist recht kräftig gefärbt, wirkt dadurch wie aufgemalt. Bei C. hyale ist er oft blasser und kleiner.
Die Flügelform ist bei C. alfacariensis oft etwas rundlicher.
Der Vorderflügel-Diskoidalfleck ist bei C. alfacariensis gegenüber C. hyale durchschnittlich breiter. Zudem ist auf der Flügel-Unterseite die Zellab­schluss-Ader als "Kernung" dieses Flecks bei C. alfacariensis viel seltener erkennbar.
Auf der Hinterflügel-Oberseite ist bei C. hyale die Randbinde häufig doppelt angelegt, was bei allen C. alfacariensis-Ssp. zu den großen Seltenheiten gehört. Bei letzterer Art sind von der inneren Binde allenfalls die ersten ein bis zwei Flecken zur Flügelbasis hin dunkel eingefasst. Wenn bei C. alfacariensis eine innere Fleckenreihe erscheint, was eher bei den Weibchen vorkommt, dann ist trotzdem das Mittelfeld gegenüber der Randzone farblich nicht abgesetzt. Bei C. hyale ist häufig auch das dunklere Mittelfeld, besonders bei den Weibchen, gegenüber der helleren Submarginalzone deutlich abgesetzt, auch wenn keine Submarginalbinde vorhanden ist.
Eine sichere Methode, die Artzugehörigkeit eines Weibchens zu erkennen, ist, es bei der Eiablage zu beobachten. Legt dieses an einer anderen Pflanze als Hippocrepis spec., Securigera spec. oder evtl. auch noch Coronilla emerus ab, ist es nie C. alfacariensis. Auch hier gilt der Umkehrschluss nicht. Eiablage an Hippocrepis spec. oder Securigera spec. alleine beweist gar nichts, da diese Pflanzen von beiden Arten als Eiablagepflanzen genutzt werden.

Falterfotos auf der Seite des Artkomplexes

In Südosteuropa, nordwestlich bis Tschechien und Niederösterreich, fliegt zudem auch noch C. erate, die in mehreren Farbmorphen auftritt. C. alfacariensis ähnlich ist die zitronengelbe und die weiße Weibchen-Form. Den Männchen dieser Art fehlen meist (nicht immer!) die hellen Flecken in der dunklen Randbinde der Vorderflügel-Oberseite. Zudem ist der gelben Farbmorphe von C. erate ein kalter, leicht grünstichiger Gelbton zu eigen. Die Weibchen von C. erate tragen auf der Hinterflügel-Oberseite eine etwas dunklere Beschuppung und eine meist breitere Randbinde. Dennoch sind speziell weiße Weibchen von C. erate oft nicht leicht von C. alfacariensis-Weibchen zu unterscheiden.
Weitere Colias-spp. sind leicht an deren mehr oder weniger orangen Grundfarbe zu unterscheiden. Deren weiße Weibchen-Formen aber, können C. alfacariensis ebenfalls ähnlich sehen. In Europa ist das vor allem C. croceus. Dessen weiße Weibchen tragen jedoch auf der Hinterflügel-Oberseite eine intensive dunkle Bestäubung.


Raupe


C. hyale

C. alfacariensis

Eine weitere sichere Methode ist die Unterscheidung anhand der Raupen!


Ähnliche Arten


Erstbeschreibung

RIBBE (1905: 137) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Habitat

1: Deutschland, Baden-Württemberg, Kaiserstuhl, Halb- und Volltrockenrasen auf der Degenmatt bei Altvogtsburg, 410 m, 27. Juni 2008 (Foto: Jürgen Hensle)
2: Deutschland, Baden-Württemberg, Colmar-Neuenburger Rheinebene, lichter Trockenwald bei Neuenburg-Grißheim, 210 m, 24. Juni 2009 (Foto: Jürgen Hensle)
3: Armenien, Syunik, Tzghuk, 1. Juni 2010 (Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
4: Deutschland, Baden-Württemberg, Colmar-Neuenburger Rheinebene, Kleinkems, NSG Blansinger Grien, 237 m, 1. Oktober 2011 (Foto: Barbara Edinger) [Forum]
5, Kalk-Gips-Südhang (Larvalhabitat): Deutschland, Thüringen, Kyffhäuser, Steinthaleben, "Ochsenburg", 200-250 m, 8. Juni 2013 (Foto: Heidrun Melzer)
6, jüngere Raupenstadien an Bunter Kronwicke (Segurigera (= Coronilla) varia) in südexponierter Lössböschung: Deutschland, Baden-Württemberg, Kraichgaurand zur Nördlichen Oberrheinebene hin, Untergrombach, Michaelsberg, 16. November 2006 (unmanipulierte Freilandfotos: Erwin Rennwald) [Forum]

Diese Art fliegt nur auf Halbtrockenrasen und in trockenen Gebüsch- oder Waldsäumen. Und dort nur an den Stellen, an denen die Nahrungspflanze seiner Raupe vorkommt. Dies sind der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) und die Bunte Kronwicke (Securigera varia). Selten wird auch einmal die Strauchwicke (Coronilla emerus) zur Eiablage genutzt. Ob darüber hinaus auch noch andere Kronwicken-Arten belegt und befressen werden, ist nicht bekannt. Niemals aber legt das Weibchen seine Eier an Luzerne oder andere Kleearten, was eine gute Hilfe zur Unterscheidung von C. hyale ist.
In den Alpen sowie in den Bergen Südeuropas kann C. alfacariensis an trockenen Hängen verbreitet bis über 2000 m steigen, sofern dort der Hufeisenklee noch vorkommt.


Lebensweise

1, jüngere Raupe an Bunter Kronwicke (Segurigera (= Coronilla) varia) in südexponierter Lössböschung: Deutschland, Baden-Württemberg, Kraichgaurand zur Nördlichen Oberrheinebene hin, Untergrombach, Michaelsberg, 16. November 2006 (unmanipulierte Freilandfotos: Erwin Rennwald) [Forum]

Die Art bildet zwei bis vier Generationen aus. Die Flugzeit des Falters beginnt in warmen Lagen Ende April, in höheren, z. B. der Schwäbischen Alb oder der Alpen, erst im Mai oder Anfang Juni. Im Herbst endet die Flugzeit je nach dem örtlichen Klima im September oder Oktober. Die junge Raupe überwintert und verpuppt sich im nächsten Frühjahr.

(Autor: Jürgen Hensle)


Raupennahrungspflanzen

1, Bunte Kronwicke (Securigera varia): Deutschland, Baden-Württemberg, Markgräfler Hügelland, Lörrach, LSG Tüllinger Berg, 450 m, Südhang unterhalb der Kirche St. Ottilia, 10. November 2008 (Foto: Barbara Edinger) [Forum]
2, Hufeisenklee (Hippocrepis comosa): Deutschland, Thüringen, Umgebung von Jena, 14. April 2007 (Foto: Heidrun Melzer)
3, Hufeisenklee (Hippocrepis comosa): Schweiz, Wallis, vic. Mazembroz, 500 m, 4. Mai 2012 (Foto: Jürgen Hensle)


Nahrung der Raupe

Wichtigste Eiablagepflanze ist der Hufeisenklee (Hippocrepis comosa), der Bunten Kronwicke (Securigera varia) kommt aber ebenfalls größere Bedeutung zu.

(Autor: Erwin Rennwald)


Parasitoid

1-2: Slowenien, Kozina Umg., 430 m, 29. September 2010 (det. & fot.: Leo Kuzmits) [Forum]
3: Schweiz, Kanton Zürich, 8494 Bauma, Bärtobel, 990 m, 26 Juni 2013 (Freilandfoto: Rolf Stricker) [Forum]



Weitere Informationen

Synonyme


Verbreitung

C. alfacariensis ist von Portugal bis Kasachstan verbreitet. Er fehlt in Nordafrika. Die Nordgrenze seiner Verbreitung liegt in Mitteleuropa, z. B. im Mittelrheintal und im sächsischen Elbtal. Weiter nördlich tritt sie nur noch als seltener Zuwanderer auf.


Literatur


Informationen auf anderen Websites (externe Links)


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Last edited Januar 27, 2021 19:01 by Erwin Rennwald
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