1, ♂: Türkei, Palandöken, 2200 m, 8. Juli 1992 (Freilandfoto: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle
2, ♀: Türkei, Palandöken, 2400 m, 17. Juli 1992 Freilandfoto: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle
3-4, ♀: Armenien, Syunik, Kartchevan, 29. Mai 2010 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
5, ♀: Armenien, Kotayk, Aghveran, 2000 m, 8. Juli 2011 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
1-2, ♂ ♂: Griechenland, Epirus, Tymphi-Gebirge, Astraka, 1900 m, 16. Juni 2003 (Freilandfotos: Christian Papé), det. Christian Papé
3-4, ♂ ♂: Griechenland, Achaia, Chelmos-Gebirge, Kalavrita, 1800 m, 5. Juni 2008 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler
5, ♀: Griechenland, Achaia, Chelmos-Gebirge, Kalavrita, 1800 m, 5. Juni 2008 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [6-10 Forum]
6, ♂,: Griechenland, Achaia, Mt. Helmos, Chelmos, Aroania, 1700 m, 2. Juni 2009 (Freilandfoto: Bernhard Jost), det. Bernhard Jost [Forum]
7, ♀: Griechenland, Pindos, Tymfristos-Gebirge, Mt. Velouchi, 1300 m, untere, blütenreiche Dornpolsterstufe, 16. Juli 2009 (Freilandfoto: Christian Papé), det. Christian Papé [Forum]
8-9, ♀: Griechenland, Peloponnes, Achaia, Mt. Klokos, vic. Pteri, ca. 1300 m, 14. Juni 2012 (Freilandfoto: Markus Dumke), det. Heiner Ziegler [Forum]
10, ♂: Griechenland, Peloponnes, Achaia, Chelmos, 1500 m, 12. Juni 2012 (Freilandfoto: Markus Dumke), det. Markus Dumke [Forum]
1, ♀ bei der Eiablage: Griechenland, Achaia, Chelmos-Gebirge, Kalavrita, 1800 m, 5. Juni 2008 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler
1, ssp. heldreichii: Griechenland, Peloponnes, Chelmos, Xerokambos, an Astragalus spec., 20. Mai 2006 (Freilandfoto: Christian Papé), det. Tristan Lafranchis
2-4, ssp. heldreichii: Griechenland, nordwestlicher Landesteil, Zagoria, Timfi-Gebirge, Umg. Tsepelovo, 1550 m, an Astragalus spec., 24. Mai 2012 (Freilandfotos: Daniel Bartsch), det. Daniel Bartsch [Forum]
5, ssp. heldreichii, Vorpuppe: Griechenland, nordwestlicher Landesteil, Zagoria, Timfi-Gebirge, Umg. Tsepelovo, 1550 m, an Astragalus spec., 24. Mai 2012 (Freilandfoto: Daniel Bartsch), det. Daniel Bartsch [Forum]
1, L1 der ssp. heldreichii: Griechenland, Achaia, Chelmos-Gebirge, vic, Kalavrita, 1800 m, 12. Juni 2008 (Studiofoto: Heiner Ziegler) det. durch Beobachtung der Eiablage Heiner Ziegler [Forum]
1: Griechenland, nordwestlicher Landesteil, Zagoria, Timfi-Gebirge, Umg. Tsepelovo, 1550 m, Raupenfund am 24. Mai 2012 (Studiofoto vom 3. Juni 2012: Daniel Bartsch), cult. & det. Daniel Bartsch [Forum]
1, ssp. aurorina an Astragalus spec.: Türkei, Palandöken, 2300 m, 21. Juli 1992 (Freilandfoto: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle
2-3, ssp. heldreichi an Astracantha spec.: Griechenland, Achaia, Chelmos-Gebirge, Kalavrita, 1800 m, 5. Juni 2008 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
4, ssp. heldreichi: Griechenland, Peloponnes, Achaia, Chelmos, 1500 m, 17. Juni 2012 (det. & fot.: Markus Dumke) [Forum]
Colias aurorina kann in Europa nur mit dem Postillon, Colias croceus verwechselt werden. Dieser ist jedoch meist deutlich kleiner. Zudem ist das Männchen von C. aurorina kräftiger orangerot gefärbt und vor allem in Griechenland violett überhaucht. In der Türkei tritt dieses Merkmal in abgeschwächter Form auf. Dort sind die Falter jedoch noch größer, so dass eine Verwechslung dennoch kaum möglich ist.
Auch bei C. aurorina tritt das Weibchen in einer weißen und einer orangen Farbvariante auf. In Griechenland überwiegt die orange, in Anatolien die weiße Morphe. Die Weibchen von C. aurorina unterscheiden sich von denen von C. crocea, neben ihrer meist bedeutenderen Größe, durch die viel ausgeprägteren hellen Flecken in der dunklen Randbinde.
Sieht man nur die Unterseite des ruhenden Falters, wird die Unterscheidung schwieriger. Bei den Männchen von C. aurorina, speziell der griechischen Unterart heldreichii, ist die unterseitige Flügelfläche ausgedehnter grüngelb gefärbt, der gelborange Anteil auf den Vorderflügeln reduziert. Bei türkischen Tieren - und den meisten griechischen - lässt alleine schon die Größe kaum eine Verwechslung zu.
HERRICH-SCHÄFFER ([1850]: Papilionides pl. 95) [reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]
C. aurorina ist ein Bewohner trockener und steiniger Gebiete, die von den halbkugelförmigen, dornigen Nahrungspflanzen ihrer Raupe geprägt sind. In Asien lebt die Art nur im höheren Bergland und steigt nach Osten hin in immer zunehmende Höhen. Im Südiran findet sie sich in Höhen über 3000 m, in der Westtürkei zwischen 1500 und 2200 m. In Griechenland kann man sie ausnahmsweise auch schon in nur 500 m antreffen, im allgemeinen bleibt sie jedoch auch hier auf größere Höhen beschränkt und fliegt im aufgelockerten Wald nahe der Waldgrenze oder etwas darüber auf den subalpinen Matten.
1: Türkei, bei Erzurum, Palandöken, 2200 m, Mitte Juli 1992 (Foto: Jürgen Hensle)
2: Türkei, Bolu Daglari, Ende Juni 1992 (Foto: Jürgen Hensle)
3: Griechenland, Epiros, Timfi-Gebirge, Mikropapingo, 1800 m, 26. Mai 2008 (Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
4: Griechenland, Stereá Ellas, Parnassós, 1900 m, 27. Juni 1989 (Foto: Jürgen Hensle)
5: Armenien, Kotayk, Aghveran, 2000 m, 8. Juli 2011 (fot.: Heiner Ziegler) [Forum]
6: Armenien, Vayots Dzor, Sulema-Tal, 4 km NW Aghnjadzor, ca. 1800 m, 29. Mai 2009 (Foto: Christian Papé) [Forum]
7: Armenien, Syunik, Kartchevan, 600 m, 29. Mai 2010 (Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
Nahrungspflanzen seiner Raupen sind verschiedene dornige Tragant-Arten, sogenannte Dornpolsterpflanzen. Diese umfassen mehrere Hundert Arten, wobei die Raupen an den in ihrem Gebiet gerade vorkommenden fressen. Gesicherte Nahrungspflanzen sind Astracantha rumelica, A. cyllenea, A. echinus, A. cruentiflora und Astragalus caucasicus.
Je nach Höhenlage des Fundortes und örtlichem Klima fliegen die Falter in einer Generation von Mitte Mai bis Mitte August. In Griechenland meist zwischen Mitte Juni und Mitte Juli.
Die halb ausgewachsene Raupe überwintert gut geschützt in der Bodenstreu unter ihrer dornenbewehrten Nahrungspflanze.
1, Astracantha sp.: Griechenland, Achaia, Chelmos-Gebirge, Kalavrita, 1800 m, 5. Juni 2008 (Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
2-3, Larvalhabitat mit Astragalus spec.: Griechenland, nordwestlicher Landesteil, Zagoria, Timfi-Gebirge, Umg. Tsepelovo, 1550 m, 24. Mai 2012 (Fotos: Daniel Bartsch) [Forum]
„aurorinus zur Aurora, Göttin der Morgenröte, gehörig.“
SPULER 1 (1908: 11L)
C. aurorina ist von Albanien (VEROVNIK & POPOVIĆ 2013) über Griechenland und die Türkei bis zum Kaukasus, dem Nordirak und dem Iran verbreitet. Ferner kommt sie in Westsyrien und im Libanon vor. In Albanien fliegt sie im Malёsia ё Lunxhёri. In Griechenland findet sie sich lokal in den Gebirgen im Westen des Landes, vom Grámos-Gebirge an der albanischen Grenze bis zum Parnaß sowie auf der Peloponnes vom Panachaikon bis zum Chelmos. In Anatolien tritt die Art vor allem im Osten verbreitet auf, während sie in der Westtürkei nur sehr lokal, weiten Gebieten fehlend und in deutlich geringerer Individuendichte vorkommt.
(Autor: Jürgen Hensle)
Nach HEPPNER (1982: 96) ist pl. 95 im Band 1 von HERRICH-SCHÄFFERs Systematischer Bearbeitung der Schmetterlinge von Europa 1850 erschienen.