Cydia Coniferana

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EU M-EU 05136 Cydia coniferana (SAXESEN, 1840) - Tannenkrebswickler, Schwarzer Nadelholzwickler

1: Schweiz, Bern, Tavannes, 800 m, feuchtschattiger Tannen-Buchenwald, Krebsgalle an Abies alba, 22. April 1995. Falter e.l. 16. Mai 1995 (Foto: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner [Forum]
2-3, ♀: Schweiz, Bern, Tavannes, 800 m, leg. 5. Januar 2008, e.l. 10. Februar 2008 (Studiofotos: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner [Forum]
4-5, ♂: Schweiz, Tessin, Malvaglia, 350 m, leg. 7. Februar 2008, e.l. 2+3. März 2008 (Studiofotos: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner [Forum]
6-10: Deutschland, Sachsen, Neustädter Heide, Flur Mühlrose, in Rekultivierung, 118 m, 5. Juli 2014 am Licht (leg., gen. det. & Fotos: Friedmar Graf) [Forum]
11-12, ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 380 m, Garten, Mischwaldrand, am Licht, 10. Mai 2018 (leg., präp. & Foto: Horst Pichler) [Forum]


Raupe

1-2: Schweiz, Tessin, Malvaglia, 350 m, leg. Peter Sonderegger, 7. Februar 2008 (Studiofotos: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner [Forum]


Fraßspuren und Befallsbild

1, Verharzenden Stammverletzungen an junger Kiefer (Pinus sylvestris) verursacht durch das Reiben der Geweihe von Rotwild: Schweiz, Tessin, Malvaglia, 350 m, (leg. Peter Sonderegger), 7. Februar 2008 (Studiofoto: Rudolf Bryner)

Der Wickler, Cydia coniferana, ist weniger spezialisiert als der Tannenglasflügler. Er entwickelt sich in unterschiedlichen Stammverletzungen verschiedener Koniferen. So hat Peter Sonderegger die Raupen an den harzenden Stellen bei Verletzungen an den Stämmen junger Kiefern (Pinus sylvestris) gefunden. Diese Verletzungen rühren von Forstarbeiten her oder werden durch das Wetzen mit den Geweihen von Rotwild erzeugt. Im Bild das Stämmchen einer jungen Waldföhre mit den durch das Geweih eines Rehs oder Hirschs hervorgerufenen Kratzspuren, die jetzt mit Raupen besetzt sind, wie der Bohrmehlauswurf zeigt. Bei anderer Gelegenheit sind daraus die Falter von Cydia cosmophorana geschlüpft. Diesmal waren es bisher jene von Cydia coniferana [Rudolf Bryner].


Puppe

1: Schweiz, Tessin, Malvaglia, 350 m, 7. Februar 2008 (Studiofoto: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner [Forum]
2, Exuvie: Schweiz, Bern, Tavannes, 800 m, Krebsgalle an Weisstanne (Abies alba), 5. Januar 2008 (Foto: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner [Forum]



Diagnose

Männchen

1, ♂: Schweiz, Bern, Gampelen, 475 m, 6. April 2002, Raupe in der Krebsgalle des Rostpilzes Melampsorella caryophyllacearum an Abies alba; e.l. 7. Mai 2002 (leg., cult., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
2, ♂: Österreich, Niederösterreich, Sollenau, am Licht 17. August 2014 (leg., det. & Foto Peter Buchner)


Genitalien

Männchen

1: Genitalpräparat des unter Diagnosefoto 2 abgebildeten ♂, Österreich, Niederösterreich, Sollenau, am Licht 17. August 2014 (leg., det., Präparation & Mikrofoto Peter Buchner)


Weibchen

1, Genitalpräparat eines im Forumsbeitrag abgebildeten ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 380 m, Garten, Mischwaldrand, am Licht, 10. Mai 2018 (leg., präp. & Foto: Horst Pichler) [Forum]


Erstbeschreibung

SAXESEN in RATZEBURG (1840: 217-218 + pl. XII fig. 1) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Nahrung der Raupe

Schon SAXESEN in RATZEBURG (1840) schrieb in seiner Erstbeschreibung der Art: "Zu den bemerkenswerthesten Eigenthümlichkeiten dieser Art gehört, dass sie sowohl an der Kiefer wie an der Fichte vorkommt. Im Herbst 1835 fand ich am Einersberge bei Clausthal mehrere Raupen, sie sich am übrig gebliebenen unteren Ende eines, im letzt verflossenen Winter durch Sturm splittrig abgebrochenen Fichtenstammes 6-8'' lange, senkrechte Gänge in den Bast gefressen hatten, besonders in der Nähe der Ränder, an denen hin und wieder auch Wurmmehl hervorgequollen war, welches mich zuerst aufmerksam gemacht hatte. In den Gängen war zwar allenthalben etwas Harz ausgequollen und verhärtet, aber doch nicht in dem Masse wie bei dorsana, die ganz in einer unmittelbaren Umgebung von flüssigem oder festem Harze lebt. [...] Alsdann ist das Insect noch mehrmals von Herrn Zebe gesammelt und beobachtet worden. Er fand es mit Curculio notatus zusammen in jungen Kiefernstämmchen und sagt: "die Larve bohrt sich in der Verwandlung durch die Rinde, macht sich von dem Holzmehl einen Beutel, durch welchen dann die Puppe zur Hälfte herauskommt.""
DISQUÉ (1895: 213) berichtet von Weißtannen-Krebsknollen vom Oktober 1893 aus Lothringen, "die stets die Raupe der Graph. coniferana beherbergen". SCHÜTZE (1931) berichtet über eigene Funde: "Ich erhielt die Raupe aus krebsigen Stellen an Stämmen von Pinus silvestris und Abies, wo sie unter der abstehenden Rinde in weitläufigen Gespinsten lebte. Die anders lautenden Angaben Ratzeburgs verstehe ich dahin, dass sie auch an kranken bzw. absterbenden Stämmchen junger Kiefern zu finden ist (Schütze)."
Noch nicht bis zur Primärquelle zurückverfolgen konnte ich einen Scan von "The Review of applied Entomologie: Agricultural. Series A, Band 18" auf [Google.de]; dort heißt es unter der Quelle: "V. BUTOVITSCH, [V.] Einige Bemerkungen über die an Weymouthskiefern vorkommenden Schädlinge. [...] - Silva, 1930, pp. 51-54. (Abstract in Anz. Schädlingsk., vi, no. 5, pp. 58-59. Berlin, 15th May 1930.)" "In recent years 25 year-old Weymouth pines [Pinus strobus] in dense Woods at Woidnig, Prussia, have suffered considerably from insects and fungi. Insects found in stem-sections were Cydia (Laspeyresia) coniferana ...". Auf der Artseite von [ukmoths (abgefragt 17. April 2019)] ist zu lesen: "The larvae feed under the bark of Scots pine (Pinus sylvestris) and Serbian spruce (Picea omorika), and their presence can be betrayed by reddish-brown frass exuding from holes in the bark."

(Autor: Erwin Rennwald)



Weitere Informationen

Andere Kombinationen

Synonyme


Literatur


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