Cydia Millenniana

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Tortricidae (Wickler, Blattroller)
EU M-EU 05142 Cydia millenniana (ADAMCZEWSKI, 1967) - Lärchengallenwickler

1, ♂: Schweiz, Wallis, Sembrancher, 700 m, Peter Sonderegger leg. Astgallen an Larix decidua 15. Januar 2007, Falterschlupf 9. Februar 2007 (Studiofoto: Rudolf Bryner), cult. Rudolf Bryner, det. Rudolf Bryner & Peter Sonderegger [Forum]
2-4: Deutschland, Sachsen, Neukirch (Lausitz), Lärchenaufwuchs, 325 m, Lärchengallen leg. 12. Januar 2014, e.l. 16. März 2014 (leg., cult., det. & Fotos: Friedmar Graf) [Forum]
5-8: Deutschland, Sachsen, Umgebung Steinölsa, Lärchenaufwuchs, Raupe in Harzgallen an Lärchenzweigen, leg. 13. März 2019, e.l. 8. April 2019 (leg., cult., det. & fot.: Friedmar Graf) [Forum]


Raupe

1, während ihrer zweiten Überwinterung: Schweiz, Wallis, Sembrancher, 700 m, Peter Sonderegger leg. Astgallen an Larix decidua 15. Januar 2007 (Studiofoto: Rudolf Bryner) [Forum]
2-5, geöffnete Raupenwohnung: Deutschland, Sachsen, Neukirch (Lausitz), Lärchenaufwuchs, 325 m, Lärchengallen, 12. Januar 2014 (leg., cult., det. & Fotos am 17. Februar 2014: Friedmar Graf) [Forum]


Fraßspuren und Befallsbild

1, Astgalle an Lärche (Larix decidua): Schweiz, Wallis, Sembrancher, 700 m, 15. Januar 2007 (Studiofoto: Rudolf Bryner) [Forum]
2-5, Astgallen an Europäischer Lärche (Larix decidua): Deutschland, Sachsen, Neukirch (Lausitz), Lärchenaufwuchs, 325 m, 12. Januar 2014 (Freilandfotos: Friedmar Graf) [Forum]
6-7, wie Bild 2-5 (Studiofotos: Friedmar Graf)


Puppe

1-2, Puppe und Exuvie: Schweiz, Wallis, Sembrancher, 700 m, Peter Sonderegger leg. Astgallen an Larix decidua 15. Januar 2007, Falterschlupf 9. Februar 2007 (Studiofotos: Rudolf Bryner), cult. Rudolf Bryner, det. Rudolf Bryner & Peter Sonderegger [Forum]
3, Exuvie: Deutschland, Sachsen, Neukirch (Lausitz), Lärchenaufwuchs, 325 m, Lärchengallen leg. 12. Januar 2014, e.l. 16. März 2014 (leg., cult., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]



Diagnose

Männchen

1, ♂: Schweiz, Wallis, Sembrancher, 700 m, 15. Januar 2007, Raupe in Astverdickungen an Larix decidua; e.l. 9. Februar 2007 (cult., det. & fot.: Rudolf Bryner), leg. Peter Sonderegger [Forum]



Biologie

Habitat

Cydia millenniana wird als Falter kaum beobachtet, da er offenbar fast ausschliesslich in den Baumkronen fliegt. Die Art bevorzugt vermutlich bergige Gegenden. In der Schweiz ist lediglich ein Fund im Flachland bekannt geworden und zwar in einer Lärchenaufforstung bei Zürich. In den Alpentälern ist C. millenniana dagegen verbreitet. [Rudolf Bryner]

1, Lärchenaufwuchs: Deutschland, Sachsen, Neukirch (Lausitz), 325 m, 12. Januar 2014 (Foto: Friedmar Graf) [Forum]
2: Deutschland, Sachsen, Umgebung Steinölsa, Lärchenaufwuchs, Raupe in Harzgallen an Lärchenzweigen, 2. April 2019 (fot.: Friedmar Graf) [Forum]


Nahrung der Raupe


Lebensweise

Cydia millenniana entwickelt sich im Holz der Lärche (Larix decidua). Die Raupen brauchen 2 Jahre für ihre Entwicklung. Im ersten Jahr leben sie äusserlich nicht erkennbar unter der Rinde junger Zweige. Im Laufe der Entwicklung bildet die Lärche an der Stelle des Befalls eine unregelmässige Astverdickung. Diese Gallen verraten die Anwesenheit der Raupe etwa ab Spätsommer des zweiten Jahres. Im Bild erkennt man die Galle einer Raupe in ihrer zweiten Überwinterung. Der Bohrmehlauswurf ist äusserst gering, die Stelle ist allerdings auffällig harzig. Die alten, bereits verlassenen Astverdickungen bleiben noch Jahre lang sichtbar, befinden sich aber dann nicht mehr im Bereich der Zweig-Enden. Die Raupe lebt in der Astgalle in einem dicht ausgesponnenen Frassgang, der kaum länger ist als sie selber. Dieses Raupengehäuse schwimmt förmlich im Harz, von dem sich die Raupe offensichtlich ernährt. Für die Aufnahme wurde die Raupe aus der Gespinströhre heraus präpariert. Die Verpuppung erfolgt im Frühling nach der zweiten Überwinterung in der Gespinströhre der Raupe. Die Aufnahme zeigt die geöffnete Gespinströhre mit einer bald schlupfreifen Puppe. Wie Cydia pactolana arbeitet sich die Puppe vor dem Schlüpfen aus der Gespinströhre nach aussen. Ich wundere mich, dass sie dies schafft, muss sie doch in den meisten Fällen eine zäh-klebrige Harzschicht durchstossen. Die dunkel schiefergrauen Falter verfügen über einen ausgeprägten stahlblauen Glanz, der ihnen je nach Lichteinfall geradezu ein exotisches Aussehen verleiht. [Rudolf Bryner]



Weitere Informationen

Abweichende Schreibweisen

Andere Kombinationen

Synonyme


Etymologie (Namenserklärung)

ADAMCZEWSKI (1967: 370) widmete die Art Polens Tausendjahrfeier von 1966.


Faunistik

Locus typicus nach ADAMCZEWSKI (1967: 370): Polen, Schlesien [Museumsmaterial, keine weiteren Daten].

RETZLAFF & SELIGER (2002) meldeten die Erstfunde für Hessen und Nordrhein-Westfalen der seinerzeit aus Deutschland nur durch ältere Angaben aus Bayern und Thüringen bekannten Art. Sie fragten in ihrem Titel: "Der Lärchengallen-Wickler Cydia millenniana (ADAMCZEWSKI, 1967) - eine in Deutschland seltene oder nur übersehene Art?" Da Lärchen in Deutschland nur in den Alpen natürlich wachsen, war klar, dass hier nach Vorkommen nach Pflanzungen in Wäldern oder in Parks gefragt wurde. Jetzt wissen wir: Die Art ist zwar nicht häufig, aber doch in Deutschland verbreitet: GAEDIKE et al. (2017) kennen jetzt aus fast allen Bundesländern Angaben nach 2000 - nur noch für das Saarland und Rheinland-Pfalz stehen Angaben ganz aus, für Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Aktualisierungen.

(Autor: Erwin Rennwald)


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Tortricidae (Wickler, Blattroller)
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