1: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Reichwalde, 134 m, verwilderter Wassergraben, Raupen an Großem Wasserfenchel (Oenanthe aquatica) 12. Juni 2011, e.l. 3. Juli 2011 (leg., cult., det. & Foto: Friedmar Graf)
2-3: Gleiche Funddaten wie Bild 1, e.l. 2. Juli 2011 (leg., cult., det. & Fotos: Friedmar Graf)
4-5: Gleiche Funddaten wie Bild 1, e.l. 15. Juli 2011 (leg., cult., det. & Fotos: Friedmar Graf) [Forum 1-5]
6, ♀: Österreich, Niederösterreich, Perchtoldsdorf, am Licht 12. Juli 2012 (leg., det. durch GU & Foto Peter Buchner)
7-8: England, Cornwall, Porthcurno, leg. Raupe an Gift-Rebendolde (Safran-Rebendolde, Oenanthe crocata) 4. Juni 2015, e.p. 3. Juli 2015 (leg., cult., det. & Foto Peter Buchner) der auf dem Stein sitzende Falter erinnert durch die längliche Aufhellung in der Flügelmitte stark an Depressaria ultimella, die Bestimmung wurde deshalb noch durch GU abgesichert
9: Deutschland, Sachsen, Umgebung Großdubrau, Galgenteiche, 147 m, Raupe leg. 30. Juni 2016, auf Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), e.l. 19.-25. Juli 2016 (Foto: Friedmar Graf) [Forum]
1: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Reichwalde, 134 m, verwilderter Wassergraben mit größeren Beständen von Wasserfenchel (Oenanthe aquatica [zunächst irrtümlich als O. fluviatilis geführt]), 12. Juni 2011 (Foto: Friedmar Graf), det. Rudolf Bryner [Forum]
2-4: Gleiche Funddaten wie Bild 1, an Cicuta virosa (leg., cult., det. & Fotos am 17. bzw. 14. Juni 2011: Friedmar Graf) [Forum]
5-7: Deutschland, Sachsen, Umgebung Großdubrau, Galgenteiche, 147 m, Raupen auf Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), 30. Juni 2016 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]
1, verlassene Raupenwohnung an Cicuta virosa (oder doch Oenanthe aquatica [zunächst irrtümlich als O. fluviatilis geführt]) (Raupen leben aber auch in leichtem Gespinst an Blütendolden): Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Reichwalde, 134 m, verwilderter Wassergraben, 12. Juni 2011 (Foto: Friedmar Graf) [Forum]
1: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Reichwalde, 134 m, verwilderter Wassergraben, Raupen an Wasserfenchel (Oenanthe aquatica [zunächst irrtümlich als O. fluviatilis geführt]) 12. Juni 2011 (leg., cult., det. & Foto am 24. Juni 2011: Friedmar Graf) [Forum]
1, abgeflogenes ♂: Österreich, Niederösterreich, Trübensee bei Tulln, am Licht 27. März 2006 (Belegfoto: Peter Buchner), leg. Wolfgang Stark, det. durch GU Peter Buchner
1-2, zwei Individuen: Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Großdubrau, OT Crosta, Teichgebiet, 147 m, Raupenfund im Juli 2004 an Großem Wasserfenchel (Oenanthe aquatica), e.l. 5. August 2004 (leg., cult., det.& Fotos: Friedmar Graf)
[Forum 1+2]
Bei frischen Tieren sind die schwarzen, die Flügeladern nachzeichnenden Schuppenlinien am Vorderflügel auffällig, bei Belegfalter 3 sind sie in noch erkennbaren Resten vorhanden. Sie dürften auschlaggebend für das Art-Epitheton "nervosa" (Synonym) gewesen sein.
Die männlichen Genitalien sind innerhalb der mitteleuropäischen Arten unverwechselbar, vgl. z.B. [hier]
Gegenüberstellung von Depressaria daucella mit Depressaria radiella [im Forum], Grafik von Tina Schulz.
"Schlüsselmerkmal ist der Winkel zwischen den hellen Querlinie im äußeren Viertel des Vorderflügels. Er ist bei D. daucella deutlich spitzer als bei D. radiella."
"Was man dabei freilich beachten sollte: das funktioniert nur, wenn man sicher ist, dass es eine der beiden Arten ist. Weitere Arten auszuschließen kann schwierig sein, abhängig vom Zustand des Falters." [Peter Buchner]
1, außer Funktion geratener Wassergraben (diente früher zur Entwässerung eines Braunkohletagebaues): Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Reichwalde, 134 m, Juni 2011 (Foto: Friedmar Graf)
2-3, Raupen auf Großem Wasserfenchel (Oenanthe aquatica): Deutschland, Sachsen, Umgebung Großdubrau, Galgenteiche, 147 m, 30. Juni 2016 (Fotos: Friedmar Graf) [Forum]
1, Großer Wasserfenchel (Oenanthe aquatica [zunächst irrtümlich als O. fluviatilis geführt]): Deutschland, Sachsen, Oberlausitz, Reichwalde, 134 m, verwilderter Wassergraben, 12. Juni 2011 (det. & Foto: Friedmar Graf)
2, Großer Wasserfenchel (Oenanthe aquatica): Deutschland, Sachsen, Umgebung Großdubrau, Galgenteiche, 147 m, 30. Juni 2016 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]
SOBCZYK et al. (2019: 120-121) zitieren MÖSCHLER (1861) der aus Sachsen schreibt: "Rpe. Anfang August in den Stengeln des Wasserfenchels, Oenanthe phellandrium und in den Blüten von Pheblandrium aquaticum." - vermutlich war jeweils die gleiche Pflanze gemeint: Oenanthe aquatica.
SCHÜTZE (1902: 14) vermerkte zum Synonym Depressaria nervosa zu Sachsen: "In den Teichen des Niederlandes ist die Raupe sehr häufig im Juli, August auf Cicuta virosa und Phellandrium aquaticum, meist aber gestochen."
SOBCZYK et al. (2019: 121) berichten aus der aktuellen Phase: "Die Raupe lebt an Fluss-Pferdesaat (Oenanthe fluviatilis) und kann daran Ende Juni gefunden werden. Sie wurde von GRAF mehrfach gezüchtet. Die Falter schlüpfen Ende Juli." Da Oenanthe fluviatilis in Deutschland seit 1965 als ausgestorben gilt, dürfte es sich - auch nach F. Graf (email 13. Januar 2021 an E. Rennwald) - um eine andere Art der Gattung, wahrscheinlich durchweg um Oenanthe aquatica gehandelt haben. F. Graf ergänzt in der genannten email: "Die Raupenfotos 2 bis 4 in der BH zeigen die Raupe auf einer weiteren Futterpflanze, den Gift-Wasserschierling (Cicuta virosa). Auf dieser Pflanze wird die Raupe immer nur vereinzelt gefunden, während es auf Oenanthe aquatica zum Massenbefall bis hin zum Kahlfraß einzelner Pflanzen kommen kann."
Nach CORLEY et al. (2020: 617) fand M. Corley in Portugal am 25. Mai 2019 Raupen im Blütenstand von Oenanthe crocata.
Alle diese Arten der Gattung Oenanthe leben an nassen bis - meist - unter Wasser stehenden Standorten.
Vor diesem Hintergrund muten die Ausführungen von SCHÜTZE (1931: 151) teilweise etwas seltsam an: "Polyphag an Daucus, Carum carvi und Carum bulbocastanum [Bunium bulbocastanum], Cicuta, Oenanthe crocata, Oenanthe aquatica, Pastinaca, in den versponnenen Blütendolden in weißseidenen Röhren. Verwandlung im unteren Stängelteil in losem Gespinst oberhalb des Bohrloches (Sorhagen). Nach Stange verwüstend in Kümmelpflanzungen." Hier ist sehr zu vermuten, dass teilweise Verwechslungen der Raupen oder Falter hinter den Angaben stecken. DENIS & SCHIFFERMÜLLER (17775: 137) brachten die Art mit Daucus carota in Verbindung.
HARPER et al. (2002: 126) führen weitere Nahrungspflanzen aus Großbritannien an, wiederum meist Oenanthe-Arten sehr nasser Standorte: "Ovum laid on various species of water-dropwort (Oenanthe spp.) including hemlock water-dropwort (O. crocata), fine-leaved water-dropwort (O. aquatica), corky-fruited water-dropwort (O. pimpinelloides) and tubular water-dropwort (O. fistulosa); also on whorled caraway (Carum verticillatum or, occasionally, stone parsley (Sison amomum) (Wakely, 1962)."
(Autor: Erwin Rennwald)
1, Raupe nach dem Schlupf von etwa 120 Parasitoiden: Deutschland, Sachsen, Umgebung Großdubrau, Galgenteiche, 147 m, Raupen auf Wasserfenchel
(Oenanthe aquatica), leg. 30. Juni 2016 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]
2-4. Erzwespen: Deutschland, Sachsen, Umgebung Großdubrau, Galgenteiche, 147 m, Raupen auf Wasserfenchel
(Oenanthe aquatica), leg. 30. Juni 2016 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]