Dichrorampha Alpinana

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Tortricidae (Wickler, Blattroller)
EU M-EU 05248 Dichrorampha alpinana (TREITSCHKE, 1830)

1-2, ♂: Österreich, Niederösterreich, Rax: Bergstation, Kampfwald, Latschen, Hochstauden, alpine Rasen, 1500-1600 m, 18. Juli 2005 (Fotos: Peter Buchner), det. durch GU Peter Buchner
3-4, ♀: Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland, Nordostgelände, 7 m, blütenreiche Magerwiese mit zahlreichen Margeriten (Leucanthemum spec.), 29. Juni 2018, Tagfund (Fotos: Frank Stühmer, gen. det. Friedmar Graf) [Forum]
5, 6, 7, 8 (vier verschiedene ♀): Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland, Mittelland, blütenpflanzenreiche Wiese mit hohem Margeriten-Bestand (Leucanthemum vulgare agg.), 20 m, 19. Juni 2020, Tagfunde an Margeriten-Blütenköpfen (gen. det. & fot.: Frank Stühmer) [Forum]


Ei

HECKFORD (2017) berichtet von einer Eiablage-Beobachtung an Blütenköpfchen, ein bis dahin noch nicht dokumentiertes Verhalten:

1-3: England, Westmorland, Tebay Services, Eiablage an Blütenkopf von Margarite (Leucanthemum vulgare) am 4. Juli 2016, Foto [1] am 5. Juli 2016, Fotos [2+3] am 8. Juli 2016, leg. & det. S.D. Beavan & R. Heckford, Fotos R. Heckford



Diagnose

Hinweis: Diagnosebilder bei RAZOWSKI (2001):

AGASSIZ (2002: 153) stellt in seiner Buchbesprechung von RAZOWSKI (2001) alle von diversen Experten in jenem Buch erkannten Fehlbestimmungen / Bildvertauschungen und Unsicherheiten in einer Tabelle zusammen. Demnach gehören beide bei Nr. 590/ 590a gezeigten Falter nicht - wie behauptet - zu Dichrorampha alpinana sondern zu Dichrorampha flavidorsana. Bei Nr. 589 Dichrorampha flavidorsana könnte der Falter auf Tafel 24 (S. 302-303) hingegen möglicherweise tatsächlich zu Dichrorampha alpinana gehören.

Männchen

1, ♂: Schweiz, Bern, Kandersteg, 1380 m, 7. Juli 2003 (leg. & det.: Peter Sonderegger; fot.: Rudolf Bryner) [Forum]


Weibchen

1-2, zwei ♀♀: Schweiz, Bern, Chasseral, 1420 m, 17. Juli 2001, Tagfang (leg., gen. det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]


Genitalien

Männchen

1, ♂: Österreich, Niederösterreich, Rax: Bergstation, Kampfwald, Latschen, Hochstauden, alpine Rasen, 1500-1600 m, 18. Juli 2005 (Fotos: Peter Buchner), det. durch GU Peter Buchner


Weibchen

1, Präparat eines nicht abgebildeten ♀: Österreich, Niederösterreich, Rax: Bergstation, Kampfwald, Latschen, Hochstauden, alpine Rasen, 1500-1600 m, 18. Juli 2005 (Fotos: Peter Buchner), det. durch GU Peter Buchner
2-3, ♀: Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland, Nordostgelände, 7 m, blütenreiche Magerwiese mit zahlreichen Margeriten (Leucanthemum spec.), 29. Juni 2018, Tagfund (leg.: Frank Stühmer; praep., gen. det. & Mikrofotos: Friedmar Graf) [Forum]

Hinweis: In RAZOWSKI (2001: 253, Tafel 150, Fig. 590 und 591) sind die weiblichen Genitalabbildungen von Dichrorampha alpinana und Dichrorampha petiverella vertauscht.


Erstbeschreibung

TREITSCHKE (1830: 230) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Nahrung der Raupe

SCHÜTZE (1931) weiß zu berichten: "Raupe Mai bis Juni [...] Oft häufig in ausgesponnenen Gängen im Wurzelstock von Achillea millefolium, geht über der Erde in den Stängel und frisst in die Wurzel hinein, nagt aber dicht über der Erde ein Loch für den Auswurf von Mulm und Kot. Bewohnte Stängel lassen sich leicht ausreißen. In ähnlicher Weise lebt eine Käferlarve in Achillea." Nach SOBCZYK et al. (2019: 443) gibt es aus Sachsen - trotz diverser alter Meldungen - aber gar keine Nachweise von D. alpinana; ein überprüftes Belegtier in der Sammlung Schützes gehörte zu Dichrorampha vancouverana, einer damals noch unbeschriebenen Art. Sehr wahrscheinlich gehören also Schützes gesamte Raupenangaben zu jener Art.
RAZOWSKI (2001: 101) listet: "Chrysanthemum leucanthemum, Achillea millefolium, Tanacetum (Asteraceae)."
HANCOCK et al. (2015: 229) schreiben zur Eiablage: "Ovum. Laid in July - August on the stem base of oxeye daisy (Leucanthemum vulgare) or its cultivated varieties; records from tansy (Tanacetum vulgare) probably refer to D. flavidorsana Knaggs."
HECKFORD (2017) beobachtete erstmals auch Eiablage an Blütenkelchblätter von Margeriten.
Bezüglich dem Rainfarn teile ich die Bedenken von HANCOCK et al. (2015). Trotz der Fehlbestimmung von Schütze einigermaßen gut abgesichert zu sein scheint nur die Margerite - schon bezüglich der Schafgarbe bestehen leichte Unsicherheiten bezüglich der Bestimmung der Falter.

Diese Einschätzung wird durch die Beobachtungen von SCHMID (2019) in den Alpen weiter verfestigt: "Das Weibchen legt seine Eier einzeln oder in kleinen Gruppen an die Unterseite der Blüten von Margerite (Leucanthemum vulgare) (1-3). Die Räupchen begeben sich nach dem Schlupf an die Pflanzenbasis und bohren sich in den Wurzelstock [...]"; die Nichtmeldung von Achillea millefolium ist hier interessant, denn jene Pflanze wurde von SCHMID sicher gut abgesucht, fand er in deren Wurzeln doch Raupen von Dichrorampha petiverella, Dichrorampha plumbana, Dichrorampha vancouverana und Dichrorampha ligulana.

(Autor: Erwin Rennwald)


Habitat

1: Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland, Mittelland, blütenpflanzenreiche Wiese mit hohem Margeriten-Bestand (Leucanthemum vulgare agg.), 20 m, 19. Juni 2020 (Foto: Frank Stühmer) [Forum]



Weitere Informationen

Andere Kombinationen

Synonyme


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Tortricidae (Wickler, Blattroller)
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Last edited April 30, 2021 20:15 by Erwin Rennwald
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