1-2, ♂: Schweiz, Wallis, Dorénaz, Felsensteppe, 470 m, 1. Mai 1987 (Fotos: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner
3-6, auf Biscutella laevigata sitzendes ♂ sowie von einem ♂ bebalztes ♀: Schweiz, Bern, Gasterntal, 1400 m, 16. Juni 2006 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
7-8, ♂: Schweiz, Berner Oberland, Gasterntal, 1355 m, 21. Juni 2011 (det. & fot.: Ursula Beutler) [Forum]
9-10, ♂: Frankreich, Département Isère, Plateau d'Emparis, ca. 2250 m, 8. Juli 2020 (det. & fot.: Karin Vogt), conf. Juergen Hensle [Forum]
1: Schweiz, Kanton Bern, Gasterntal, 1400 m, 18. Juni 2006 (leg., cult., det. & Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
2-3: Italien, Piemont, Cuneo, Chianale, Osthang unterhalb des Lago Bleu, 2100 m, an gelber Brassicaceae fressend, 31. Juli 2008 (Freilandfoto: Franziska Bauer), det. Franziska Bauer, conf. Heiner Ziegler [Forum]
4-6, Vorpuppe: Schweiz, Bern, Gasterntal, 1400 m, 23. Juni 2006 (leg., cult., det. & Fotos: Heiner Ziegler) [Forum]
1, L3: Schweiz, Bern, Gasterntal, 1400 m, 17. Juni 2006 (leg., cult., det. & Freilandfoto: Heiner Ziegler)
2, L2 unmittelbar nach 1. Häutung: Funddaten wie Bild 1 (Foto: Heiner Ziegler) [Forum]
1-2: Schweiz, Bern, Gasterntal, 1400 m, 24.-25. Juni 2006 (leg., cult., det. & Fotos: Heiner Ziegler) [Forum]
1-2, ein Tag alt: Schweiz, Bern, Gasterntal, 14. Juni 2006 (Fotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler durch beobachtete Eiablage
3, frisch gelegt an Blütenstiel von Biscutella laevigata: Schweiz, Bern, Gasterntal, 13. Juni 2006 (Foto: Heiner Ziegler) det. Heiner Ziegler durch beobachtete Eiablage
Euchloe simplonia kann in Europa, innerhalb seines Verbreitungsgebietes, vor allem mit Euchloe crameri verwechselt werden, mit dem er jedoch nur im Kantabrischen Gebirge und den Pyrenäen gemeinsam vorkommt. Bei E. simplonia ist der Fleck am Vorderflügel-Costalrand schmaler und läuft in diesen aus. Bei E. crameri liegt er stets isoliert vom Flügelrand. Weitere ähnliche Arten, wie die Resedafalter (Pontia daplidice und P. edusa), der Alpenweißling (Pontia callidice) oder das Weibchen des Aurorafalters (Anthocharis cardamines) lassen sich durch genaue Betrachtung der dunklen Zeichnung der Flügeloberseite und der Musterung der Hinterflügel-Unterseite auch vom Laien leicht unterscheiden.
FREYER (1829: 87-89, pl. LXXIII fig. 2) [Reproduktionen: Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe]
1: Schweiz, Berner Oberland, Gasterntal, 1400 m, 17. Juni 2006
2: Schweiz, Nordtessin, Bedrettotal, 1400 m, 14. Juni 2006 (Fotos 1-2: Heiner Ziegler) [Forum]
3: Italien, Val d'Aosta oberhalb Glassier, 1850 m, 12. August 1990 (Foto: Jürgen Hensle)
4: Italien, Piemont, Cuneo, Chianale, Osthang unterhalb des Lago Bleu, 2200 m, mit Blick auf den Monte Viso (3841 m), 31. Juli 2008 (Freilandfoto: Franziska Bauer) [Forum]
E. simplonia ist eine Art steiniger Geröllhalden, trockener Felsensteppen und Bergwiesen. Er kann an geeigneten Stellen, z. B. im Walliser Rhônetal, bereits im Talgrund gefunden werden. Im allgemeinen bevorzugt er jedoch Berghänge und fliegt in Alpen und Pyrenäen bis auf 2200 m hinauf, in Zentralasien bis auf 2700 m. Die hauptsächliche Nahrungspflanze der Raupe ist das Gemeine Brillenschötchen (Biscutella laevigata), gebietsweise aber auch die Stumpfkantige Hundsrauke (Erucastrum nasturtiifolium). Ebenso wie die der verwandten Arten, frisst auch die Raupe von E. simplonia nur Blüten und Früchte ihrer Nahrungspflanze. Und wie bei diesen Blütenfressern üblich, ist die Raupe carnivor veranlagt. Denn die Blüten eines Brillenschötchens reichen schon für eine Raupe meist nicht aus und die nächste Pflanze kann u. U. recht weit entfernt wachsen. Die Raupe hat aber nur dann eine realistische Chance, den weiten Weg zu einer solchen zu überwinden, wenn sie bereits eine gewisse Größe erreicht hat, sich also lange genug von der Ablagepflanze ernähren konnte.
Die Flugzeit kann in tiefen Lagen bereits Mitte April beginnen, in höheren liegt sie meist im Juni, dann, wenn die Brillenschötchen in ihrer Hauptblüte stehen. Angepasst an die recht kurze Haupt-Blütezeit der Brillenschötchen, bildet die Art nur eine Generation aus. Ähnlich wie beim Aurorafalter (A. cardamines) harrt die Puppe von Juni oder Juli an bis zum nächsten Frühjahr aus, recht oft überwintert sie sogar zwei- oder mehrmals.
In tieferen Lagen teilt E. simplonia den Lebensraum oft mit Pieris mannii, in höheren der Alpen mit dem Bergweißling (P. bryoniae).
(Autor: Jürgen Hensle)
1-2: Biscutella laevigata und ihre Fruchtstände (Fotos: Heiner Ziegler)
„Nach dem Bergstock des Simplon.“
SPULER 1 (1908: 8L)
E. simplonia ist eine Art der Eurasischen Hochgebirge. Sie fliegt in den Picos de Europa im Kantabrischen Gebirge, in den Pyrenäen und von den Alpes du Dauphiné bis ins obere Tessin und den Obwaldner Zentralalpen. Ferner in den Bergen Zentral- und Ostasiens, vom Altai bis Kamtschatka, stellenweise aber auch im nordsibirischen Tiefland.
BALLETTO et al. (2020: 392) legen als Neotypus fest: “The ♂ specimen (13) in JME [Jura-Museum Eichstätt, Anm. Red. Lepiforum] and enclosed in the box marked as “12 Ausonia 13” “Südschweiz” (Fig. 1C) as neotype of Pontia simplonia Freyer, 1829. Specimen no. JME-E Fre 00755/a”