Gonepteryx Cleopatra

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Pieridae (Weißlinge)
EU 07026 Gonepteryx cleopatra (LINNAEUS, 1767)

Männchen

1-2, ♂: Frankreich, Korsika, Balagne, in der Nähe von Ile Rousse, 3. Juni 2006 (Freilandfotos: Heidrun Melzer), det. Heidrun Melzer
3, ♂: Italien, Südtoskana, zwischen Donoratico und Monteverdi, offene Waldpartien, 14. Oktober 2006 (Freilandfoto: Ernst Gubler), det. Jürgen Hensle [Forum]
4, ♂, ssp. citrina SHELJUZHKO, 1925: Griechenland, Lakonien, Mt.Taygetos, unterhalb Refugio, 900 m, 7. Juni 2009 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
5, ♂: Griechenland, Achaia, nw von Kalavrita, 800 m, 2. Juni 2009 (Freilandfoto: Bernhard Jost), det. Bernhard Jost [Forum]
6, ♂: Griechenland, Chalkidiki, Sithonia, Metamorfosis, 30 m, 28. Juni 2010 (fot. & det.: Michel Kettner) [Forum]
7, ♂: Frankreich, Département Pyrénées-Orientales, bei 66003 Amélie-les-Bains-Palalda, 230 m, 9. Juni 2011 (det. & fot.: Hans-Peter Deuring) [Forum]
8, ♂: Frankreich, Ardèche, St. Martin d'Ardèche, ca. 65 m, 9. April 2012 (det. & fot.: Jochen Kostewitz) [Forum]
9, ♂: Frankreich, Département Gard, Causse de Blandas vic. Montdardier, um 600 m, 5. August 2013 (Freilandfoto: Karin Vogt), det. Karin Vogt [Forum]
10, ♂: Griechenland, Kreta, Feldweg bei Akoumia, auf Später Narzisse (Narcissus serotinus), 6. November 2014 (det. & fot.: Hans-Werner Graf) [Forum]


Weibchen

1, ♀ Italien, Südtoskana, zwischen Donoratico und Monteverdi, offene Waldpartien, 14. Oktober 2006 (Freilandfoto: Ernst Gubler), det. Jürgen Hensle [Forum]
2, ♀: Frankreich, Gard, Pont du Gard, 40 m, 7. Juli 2007 (Freilandfoto: Jürgen Hensle), det. Jürgen Hensle
3, ♀, ssp. citrina SHELJUZHKO, 1925: Griechenland, Lakonien, Mt.Taygetos, unterhalb Refugio, 900 m, 7. Juni 2009 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
4, ♀, ssp. citrina SHELJUZHKO, 1925: Griechenland, Lakonien, Mt.Taygetos, unterhalb Refugio, 900 m, 7. Juni 2009 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
5, ♀, Abwehrhaltung: Griechenland, Lakonien, Mt.Taygetos, unterhalb Refugio, 900 m, 7. Juni 2009 (Freilandfoto: Bernhard Jost), det. Bernhard Jost [Forum]
6, ♀: Griechenland, Chalkidiki, Sithonia, Metamorfosis, 30 m, 5. Juli 2010 (fot. & det.: Michel Kettner) [Forum]
7, ♀: Spanien, Mallorca, Inselmitte (nähe Algaida), eigener Garten, 180 m, 27. Oktober 2010 (det. & fot.: Marcel Morel), conf. Uwe Geulen [Forum]
8, ♀ der ssp. taurica (STAUDINGER, 1881): Zypern, Larnaca District, vic. Kornos, 290 m, 22. November 2016 (Freilandfoto: Martin Semisch), det. Martin Semisch, conf. Jürgen Hensle [Forum]
9, ♀: Griechenland, Kreta, Chersonisos (fot.: Aida Klause), det. Egbert Friedrich [Forum]


Balz

1, Balzabwehr: Frankreich, Hérault, St. Etienne-Estrechoux, Verenoux, 270 m, 27. April 2016 (det. & fot.: Dierk Baumgarten)


Ausgewachsene Raupe

1: Frankreich, Département Var, Cavalaire-sur-mer, Fangdatum des Elter-Weibchens: April 1984 (Zuchtfoto: Martin Wiemers), det. Martin Wiemers


Jüngere Raupenstadien

1: Frankreich, Département Var, vic. Gordes, Gorges de Veroncle, e.o., Eiablage am 1.VI.2010, (Studiofoto: Walter Schön am 7.VI. 2010), det. Walter Schön durch Beobachtung der Eiablage


Ei

1, an Rhamnus alaternus: Frankreich, Département Var, vic. Gordes, Gorges de Veroncle, von ♀ der 1. Gen. abgelegt an Rhamnus alaternus am 1.VI.2010, (Studiofoto: Walter Schön), det. Walter Schön durch Beobachtung der Eiablage
2, an Rhamnus alaternus: Frankreich, Département Gard, vic. Collias, 200 m, 11. Mai 2015 [manipuliertes Freilandfoto (Zweig umgebogen): Jürgen Hensle], det. Jürgen Hensle durch Beobachtung der Eiablage [Forum]



Diagnose

Falter

Das ♂ von Gonepteryx cleopatra ist unverwechselbar. Es trägt auf den Vorderflügeln einen sehr großen orangeroten Fleck, der zuweilen den ganzen Flügel bedecken kann. Das ♀ hingegen ist dem „gewöhnlichen“ Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) sehr ähnlich. Eine gute Unterscheidungsmöglichkeit liegt in dem orangen Wisch, auf der Vorderflügel-Unterseite. Dieser ist bei G. cleopatra intensiver gefärbt und größer als bei G. rhamni. Zudem ist bei G. rhamni der Vorderflügel-Apex stärker ausgezogen, oft recht spitz zulaufend. Bei G. cleopatra ist dies deutlich weniger der Fall, der Vorderflügel-Außenrand fast gerade. Sehr ähnlich ist auch das ♀ von G. farinosa, bei dem die Hinterflügel aber nicht dunkler sind. Zudem ist bei diesem, wie bei G. rhamni, das Abdomen heller gelb gefärbt als bei G. cleopatra
Insgesamt bereitet die Unterscheidung der ♀ ♀ dieser drei Arten selbst dem Spezialisten oft große Schwierigkeiten.
Eine zusätzliche Schwierigkeit, sind vor allem in Griechenland auftretende blassgelbe und zitronengelbe ♀ ♀ Vor allem letztere ähneln sehr den ♂ ♂ von G. farinosa und G. rhamni. Am ehesten lassen auch diese sich durch den orangen Wisch auf der Vorderflügel-Unterseite erkennen, da dieser den ♂ ♂ der beiden anderen Arten fehlt.


Ähnliche Arten


Erstbeschreibung

LINNAEUS (1767: 765) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]



Biologie

Habitat

1: Frankreich, Ardèche, St. Martin d'Ardèche, ca. 65 m, 9. April 2012 (Foto: Jochen Kostewitz) [Forum]
2, Eiablagestelle an Weg durch Steineichenwald: Frankreich, Département Gard, vic. Collias, 200 m, 11. Mai 2015 (Foto: Jürgen Hensle) [Forum]


Lebensweise

1, Eiablagehabitet mit Rhamnus lycioides in Felsböschung: Spanien, Katalonien, Lleida, Montsec de Meià, Feixans de la Guineu, 700-900 m, 12. April 2015 (Foto: Hermann Falkenhahn), det. Hermann Falkenhahn [Forum]

G. cleopatra fliegt in der Macchia, dem immergrünen Buschwald, der rund ums Mittelmeer in tieferen Lagen wächst und in Hartlaubwäldern. Und zwar nur dort, wo die Nahrungspflanze seiner Raupe, der Immergrüne Kreuzdorn (Rhamnus alaternus), seltener auch der Ölbaum-Kreuzdorn (Rhamnus lycioides) vorkommt. Die Falter sind mit den Nahrungspflanzen der Raupen an die Macchia und damit an die Tieflagen gebunden. Wandernde bzw. übersommernde Tiere können jedoch vereinzelt auch einmal in größeren Höhen angetroffen werden.

In Südeuropa schlüpfen die Falter im Mai und ziehen sich meist sehr schnell in ein Übersommerungsquartier zurück. Viele von ihnen verlassen dies im Herbst wieder und paaren sich dann auch schon, andere bleiben bis zum nächsten Vorfrühling im Versteck. Ähnlich G. rhamni, sind die Falter also sehr langlebig. Die Eiablage erfolgt im Frühjahr und die Raupen finden sich vor allem im März und April.
Aus Südfrankeich ist bekannt, dass sich die Falter teilweise schon bald nach dem Schlupf im Mai oder Juni paaren und die ♀ ♀ anschließend sofort Eier legen. Dort (und möglicherweise auch anderswo im Mittelmeerraum) wird also eine partielle 2. Gen. ausgebildet. Das Eibild 1 zeigt das Ergebnis einer solchen Ablage. Die Raupe auf Bild 1 hat sich aus diesem Ei entwickelt.

(Autor: Jürgen Hensle)



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

„Als Schönheit berühmte ägyptische Königin.“
SPULER 1 (1908: 11L)


Andere Kombinationen

Synonyme


Faunistik

G. cleopatra ist eine Wanderfalter-Art mit Inselvorkommen am Gardasee (Italien, Lombardia) und alten Meldungen von Irrgästen aus dem Südtessin. Ihr Erscheinen in der Schweiz ist nicht gänzlich unwahrscheinlich. [Beitrag von Jürgen Hensle]


Verbreitung

G. cleopatra ist von Portugal aus ostwärts im ganzen Mittelmeergebiet verbreitet. Sie fehlt jedoch an der Küste Albaniens und in Afrika östlich von Tunesien. Ihr Vorkommen in der Cyrenaika ist umstritten. Am Gardasee findet sich ein Inselvorkommen. Wandernde Falter können vereinzelt auch anderswo am südlichen Alpenrand erscheinen.
Auf den Kanarischen Inseln und auf Madeira fliegen nahe verwandte Arten.


Typenmaterial

HONEY & SCOBLE (2001: 312): “LSL [The Linnean Society of London, Anm. Red. Lepiforum]: 1 ♂, without head, abdomen, or left hindwing, labelled “Cleopatra” [by Linnaeus], “Cleopatra 765” [by Smith], here designated as LECTOTYPE; [...].”


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Pieridae (Weißlinge)
EU 07026 Gonepteryx cleopatra (LINNAEUS, 1767) non-d-ch-a

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Last edited März 25, 2020 20:50 by Michel Kettner
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