1: Schweiz, Tessin / Ticino, Blenio, alpine Magerwiese, 1840 m, Jungraupe an Oxytropis campestris 15. Juli 2018, Falterschlupf 28. März 2019 (cult., det. & fot.: Jürg Schmid) [Forum]
1: ♂ Schweiz, Tessin, Bedretto, 1640 m, 8. Juni 2005, Tagfang (Foto: Rudolf Bryner), leg. und gen. det. Peter Sonderegger [Forum]
TENGSTRÖM (1848: 89) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
In der Literatur wurde bis 2019 durchgehend Astragalus frigidus als Nahrung der Raupe genannt; eine zugehörige Primärangabe ist mir (noch) nicht bekannt. Die Angabe dürfte rein auf Mutmaßungen zurückgehen.
SCHMID (2019: 672) überrascht jetzt mit eigenen, konkreten Beobachtungen: "Die Eier werden einzeln unter die Kelchblattspitzen der Blüten von Alpen-Spitzkiel (Oxytropis campestris) abgelegt (1, 2), laut Literatur soll die Raupe an der Gletscherlinse (Astragalus frigidus) leben (HANNEMANN, 1961). Die Jungraupe bohrt sich in die Samenschote und frisst dort die unreifen Samen (3, 4), ebenso frisst sie die häufig in der gleichen Schote lebende Raupe des Bläulings Cupido minimus [...]". Die Ziffern stehen für Belegfotos für die entsprechenden Aussagen.
"Art, die bei KARSHOLT & RAZOWSKI (1996) für Deutschland angegeben wurde, die aber durch keinen der Bearbeiter oder Mitarbeiter belegt werden konnte. Es wird davon ausgegangen, daß es sich hierbei um irrtümliche Angaben handelt." GAEDIKE & HEINICKE (1999). GAEDIKE in GAEDIKE et al. (2017: 266) konkretisiert: "Nach RAZOWSKI (2001) für D gemeldet, nach HANNEMANN (1961) nur aus den Alpen bekannt, da bisher keine Nachweise aus BY bekannt sind, wird die Art gestrichen (BLACKSTEIN in litt.)". Da die mutmaßliche Raupennahrungspflanze, Astragalus frigidus, in den bayerischen Alpen vorkommt, konnte ein Vorkommen von G. aureolana dort auch noch nicht ausgeschlossen werden. Die jetzt abgesicherte Raupennahrungspflanze - Oxytropis campestris - fehlt hingegen in Deutschland ganz.
(Autor: Erwin Rennwald)