1 und 2, ♂♂: Schweiz Vaud, Cudrefin, 430 m, Auenwald, 14. April 2011, Tagfang (leg., det. und Fotos: Rudolf Bryner) [Forum]
3-4: Deutschland, Bayern, Bayerischer Wald, Furth im Wald, Daberg, Auwald, 21. Mai 2014 (Fotos: Ingrid Altmann), det. Helmut Kolbeck, conf. durch GU Wilfried Klemmer [Forum]
1, erwachsene Raupe mit Gehäuse (3,5-4,5 mm): Schweiz, Waadt, Cudrefin, 430 m, Auenwald, 23. Juni 2012, Minen in verschiedenen Stadien an Alnus incana (leg., cult., det. und Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
2-3, minierende Raupe in aufgeschnittener Mine, in Blattmittelrippe: Daten wie Bild 1 (leg., cult., det. und Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
1-2, mit Raupe besetzte Mine an Grau-Erle (Alnus incana): Schweiz, Waadt, Cudrefin, 430 m, Auenwald, 23. Juni 2012, Minen in verschiedenen Stadien an Alnus incana (leg., cult., det. und Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
3-4, Minen-Endphase mit Raupe in Platzmine: Daten wie Bild 1-2 (Fotos: Bryner) [Forum]
5, charakteristisches Befallsbild mit Traverse der Anfangsmine im Bereich der Blattspitze und dem ovalen Loch neben der Mittelrippe zwischen Anfangsmine und Blattbasis, nachdem die Raupe ihre Mine verlassen hat: Daten wie Bild 1-2 (Foto: Bryner) [Forum]
6-9, Befallsbilder an Grau-Erle (Alnus incana): Schweiz Vaud, Cudrefin, 430 m, Auenwald, 9. Juli 2011 (det. und Fotos: Rudolf Bryner) [Forum]
So (Bild 6) sieht es aus, wenn man zu spät kommt: Die ovalen Löcher in den Blättern verraten, dass die Raupen bereits zu Boden gefallen sind und eine Suche absolut aussichtslos sein dürfte.
Die Minen verlaufen zuerst nahezu unsichtbar in der Hauptrippe bis kurz vor die Blattspitze. Dort biegt die Raupe in eine Seitenrippe ein, welcher sie einige Millimeter folgt. Dann biegt sie rechtwinklig ab und kehrt zur Mitteltippe zurück, in welcher sie nun in entgegengesetzter Richtung, also zur Blattbasis hin, miniert. Schliesslich verlässt die Raupe die Mittelrippe, frisst eine 7-10 Millimeter lange Platzmine, aus deren Vorderende dann das ovale, 5 Millimeter lange Blattsäckchen ausgeschnitten wird (Bild 7).
Im Bild 8 sieht man den Minenverlauf kurz vor der Blattspitze: Abzweigung von der Mittel- in eine Seitenrippe und Rückkehr zur Hauptrippe. Vermutlich müsste die Raupensuche am erfolgreichsten sein, wenn man genau die Phase erwischt, da dieses Minenbild entstanden ist und die Raupe sich in der Hauptrippe wiederum auf dem Weg zur Blattbasis hin befindet. Im Bild ist die Mine schon einige Zeit alt und hat sich gelblich verfärbt. Wenn die Mine so richtig schön auffällt (Bild 9), dann ist es für diese Saison zu spät, um noch Raupen zu finden. (Text: Rudolf Bryner)
1-3, Puppe in geöffnetem Gehäuse: Schweiz, Waadt, Cudrefin, 430 m, Auenwald, 23. Juni 2012, Minen in verschiedenen Stadien an Alnus incana (leg., cult., det. und Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
Heliozela resplendella kann mit H. sericiella und auch mit Perittia herrichiella (Elachistidae) verwechselt werden. Grösse und Flügelzeichnung sind bei allen dreien nahezu gleich. Die Heliozela-Arten haben jedoch rundere Flügel und fallen durch einen intensiven Glanz der Flügel und des Kopfes auf, wodurch sie je nach Lichteinfall heller oder dunkler grau wirken können. (Text Rudolf Bryner)
1, ♂: Schweiz, Vaud, Cudrefin, 430 m, Auenwald, 14. April 2011, Tagfang (leg., det. und Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
1, Minenverlauf in Blatt von Alnus incana: Daten wie Befallsbilder 1-5 (Foto und Bearbeitung: Rudolf Bryner) [Forum]
Legende:
1. Start im Bereich der Blattspitze in der Mittelrippe
2. Abzweigung in eine Seitenrippe
3. Traverse zur benachbarten Seitenrippe
4. Rückkehr zur Blatt-Mittelrippe
5. Mine durch die Mittelrippe bis kurz vor die Blattbasis
6. Umkehr
7. Mine durch die Mitterippe zurück Richtung Blattspitze
8. Abzweigung in die Blattfläche meist hinter der Blattmitte
9. Platzmine, Erstellung eines Raupengehäuses
2-3: Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Hagen-Haspe, Hasper Talsperre, aufwachsende Schwarzerle (Alnus glutinosa), 320 m, Tagfund, 2. Oktober 2015 (Fotos: Josef Bücker) [Forum]
STAINTON (1851: 6) [nach dem Exemplar in der Universitätsbibliothek J. C. Senckenberg, Frankfurt am Main]
1, dichter Auenwald mit grossen Espen, Birken und Eschen und einer reichen Strauchschicht aus verschiedenen Weiden und Erlen: Schweiz Vaud, Cudrefin, 430 m, 9. Juli 2011 (Foto: Rudolf Bryner)
Die Raupe miniert in Erlen-Blättern. Der deutsche Name "Schwarzerlen-Erzglanzfalter" scheint dabei ungünstig zu sein, da die Minen sehr viel häufiger - und teilweise ausschließlich - an Grau-Erlen zu finden sind als an Schwarz-Erlen.
(Autor: Erwin Rennwald)
Die Raupen minieren kaum sichtbar in den Blättern von Erlen (Alnus spec.). Am Ende dieser Lebensphase schneiden sie sich ein ovales Fensterchen aus dem Blatt, das ihnen als Gehäuse dient. Die erwachsenen Raupen fallen mit den ausgeschnittenen Blatttaschen zu Boden, wo sie sich sofort an einen festen Gegenstand anspinnen und sich anschliessend verpuppen. Die Grösse der Raupengehäuse liegt bei 3,5 bis 4,5 mm. Im frühen Frühling schlüpfen die Falter.
Am Fundort waren nur die Grau-Erlen (Alnus incana) befallen und keine Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa), obwohl in der Literatur beide Arten als Nahrungspflanzen genannt werden und beide Arten am Fundort reichlich vertreten sind.
Rudolf Bryner [Forum]
Im Frühsommer 2012 blieben die beiden ersten Nachforschungen am 20. Mai und am 9. Juni noch erfolglos. Am 23. Juni 2012 fand ich schliesslich mehr als 20 Minen, alle an den noch nicht ganz ausgehärteten Blättern an den Zweig-Enden von Alnus incana. Bei rund einem Drittel hatten die Raupen die Blätter allerdings bereits verlassen. Die Angaben in der Literatur, wonach die Raupen im Juli-August zu finden seien, stimmen zumindest für mein Gebiet definitiv nicht. Hier muss die Raupensuche Ende Juni erfolgen.
Rudolf Bryner [Forum]