1-2: Österreich, Niederösterreich, 2 km SW Waldegg, (Mager-) Wiesen, Mischwald, 600 m, 23. April 2005 (Fotos: Peter Buchner), det. Peter Buchner
3-5, ♀: Schweiz, Bern, Merzligen, 550 m, Waldwegrand, 6. Juli 2009, Raupen in Stängelgallen an halbschattig stehenden Pflanzen von Epilobium parviflorum, Falterschlupf am 2. August 2009 (leg., cult., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
6-7: Deutschland, Bayern, Unterfranken, bei Bastheim, 280 m, 28. Oktober 2012 (Foto: Eugen Dietz), det. Oliver Rist [Forum]
8-9: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Ramenskoe, Dorf Zhukovo, am Nachmittag in den Wald, 25. Oktober 2013 (det. & fot.: Andrey Ponomarev) [Forum]
10-11: Deutschland, Baden-Württemberg, Hohe Schwabenalb, Bitz, innerhalb Siedlungsgebiet, ca. 900 m, Tagfang 23. Mai 2021 (Studiofoto: Friedemann Treuz) [Forum]
1-2: Schweiz, Bern, Merzligen, 550 m, Waldwegrand, 6. Juli 2009, in Stängelgallen an halbschattig stehenden Pflanzen von Epilobium parviflorum (leg., cult., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
3, Vorpuppe beim Spinnen des Kokons: Funddaten wie Bild 1-2 (Foto: Rudolf Bryner)
1-4, Befallsbilder (Bild 4 am Ende der Raupenzeit): Schweiz, Bern, Merzligen, 550 m, Waldwegrand, 6. Juli 2009, in Stängelgallen an halbschattig stehenden Pflanzen von Epilobium parviflorum (leg., cult., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
5, Schlupfloch nach Falterschlupf: Funddaten wie Bild 1-4 (Foto: Rudolf Bryner)
1-3: Schweiz, Bern, Merzligen, 550 m, Waldwegrand, 6. Juli 2009, in Stängelgallen an halbschattig stehenden Pflanzen von Epilobium parviflorum (leg., cult., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
Falter mit reinweißer, ungeteilter Innenrandstrieme sind eindeutig als Mompha divisella bestimmbar. Besonders bei Männchen ist die Innenrandstrieme jedoch oft verdunkelt, weshalb bei solchen Exemplaren eine sichere Bestimmung ohne Genitaluntersuchung nicht gelingt. Siehe Diskussion von R. Bryner und O. Rist im [Forum].
1, ♂: Schweiz, Bern, Biel-Vingelz, 520 m, 26. Juli 2002, Raupe an Epilobium parviflorum, e.l. 14. August 2002 (leg., cult., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
1, ♀: Schweiz, Bern, Biel-Vingelz, 520 m, 7. Mai 2002, Tagfang (leg., det. & fot.: Rudolf Bryner) [Forum]
Siehe Ausführungen von R. Bryner unter Mompha conturbatella.
1, ♂: Daten wie ♂ Diagnosebild 1 (Präparation & Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
1, ♀ Genitalpräparat: Schweiz, Bern, Kallnach, 490 m, 6. Juli 2009, Raupe an Epilobium parviflorum, e.l. 3. August 2009 (leg., cult., gen.det., Präparation und Foto: Rudolf Bryner) [Forum]
2: Präparat eines im [Forum] angefragten ♀, Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, 29. September 2016 (leg. Horst Pichler, Präparation, Mikrofoto & conf. Peter Buchner)
3, ♀: Österreich, Steiermark, Graz, St. Peter, ca. 400 m, Tagfang, Waldweg, 2. Mai 2017 (präp. & Foto: Horst Pichler), det. Peter Buchner [Falterfotos im Forum] und [Genitalpräparat neu fotografiert]
HERRICH-SCHÄFFER ([1854]: 209, Tineides pl. 118 fig. 970) [Text nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org, Abbildung reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]
Epilobium parvilorum, das Kleinblütige Weidenröschen, wächst an nicht zu trockenen Stellen, beispielsweise auf Ruderalplätzen, an Waldrändern, auf Waldlichtungen und an Bachrändern, oft in Gesellschaft von Epilobium hirsutum. Mompha divisella scheint Pflanzen zu bevorzugen, welche etwas im Halbschatten und eher frei von dichter Vegetation stehen.
1: Schweiz, Bern, Merzligen, 550 m, Waldwegrand, 6. Juli 2009 (Aufnahme: Rudolf Bryner) [Forum]
2: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Ramenskoe, Dorf Zhukovo, 25. Oktober 2013 (fot.: Andrey Ponomarev) [Forum]
Die Raupen entwickeln sich in Stängeln verschiedener Epilobium-Arten. In der Schweiz wurden sie bisher allerdings immer nur in Epilobium parviflorum gefunden. Befallene Stängel sind sofort an der bis knapp haselnussgrossen Stängelgalle zu erkennen. Diese Verdickungen befinden sich am untersten Drittel des Haupttriebes, häufig im Bereich eines Blattansatzes. Gar nicht selten finden sich Stängel mit zwei bis drei Gallen übereinander (Befallsbild 2). Erst gegen Ende der Raupenzeit wird der Kot durch das spätere Schlupfloch des Falters ausgeworfen. Das Ende der Raupenzeit ist auch von aussen gut feststellbar: Zuerst fällt auf, dass nun plötzlich Kot aus einer winzigen Öffnung an einer Seite der Galle ausgeworfen wird. Dann erkennt man bald auch den Deckel des Schlupflochs. Dieser besteht aus einem gelblichweissen Köpfchen, das ein wenig aus der Gallenöffnung hervorguckt (Befallsbild 4). Wenn man die Galle zu diesem Zeitpunkt aufschneidet, so findet man die Raupe dabei, wie sie ihr Verpuppungsgespinst anfertigt, das stets quer zum Stängel in der Galle liegt (Raupenbild 3). Wie bei anderen Mompha-Arten ist das Verpuppungsgespinst ein dichter weicher, aber sehr zäher Kokon (Puppenbild 3). Wenn der Falter schlüpft, so durchstösst er das Gespinstköpfchen beim Schlupfloch von innen. Die Exuvie bleibt im Gespinst in der Stängelgalle zurück. Ein Loch im Gespinstköpfchen (Befallsbild 5) ist also das sichere Zeichen, dass der Falter (oder die Schlupfwespe) bereits ausgeflogen ist. Die gesamte Entwicklungszeit von Raupe und Puppe spielt sich in ein und derselben Stängelgalle ab. (Zuchtbeobachtungen von Rudolf Bryner) [Forum]
Raupe: 6-7
Falter: 8-W-5
1, Epilobium parviflorum: Schweiz, Bern, Merzligen, 550 m, Waldwegrand, 6. Juli 2009 (Aufnahme: Rudolf Bryner) [Forum]
Das Kleinblütige Weidenröschen ist wohl nicht nur in der Schweiz die wichtigste Raupennahrungspflanze. KOSTER & SINEV (2003) nennen insgesamt: Epilobium parviflorum, Epilobium palustre, Epilobium lanceolatum, Epilobium montanum, Epilobium ciliatum und Epilobium anagallidifolium. Die beiden letztgenannten Arten werden dabei von den Autoren angezweifelt.
(Autor: Erwin Rennwald)
Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von HEPPNER (1982). Die Tafel 118 ist im selben Jahr wie der dazugehörige Text erschienen.