1, ♂: Schweiz, Wallis, Savièse, 2000 m, 20. Juli 2004, Tagfang auf Blüte von Heracleum sphondylium (Foto: Rudolf Bryner), leg. & gen. det. Peter Sonderegger [Forum]
1, ♀: Österreich, Niederösterreich, Perchtoldsdorf, 17. August 2017 (leg. & det. Oliver Rist; conf. durch GU & Belegfoto P. Buchner)
1, ♀: Österreich, Niederösterreich, Perchtoldsdorf, 17. August 2017 (leg. & det. Oliver Rist; Präparation & Mikrofoto Peter Buchner)
GUENÉE (1845: 192) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]
DUPONCHEL ([1835]: 243, pl. CCXLVII fig. 8) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org; datiert nach WOOODWARD (1922: 379)]
Dass dieses Taxon das ist, was GUENÉE (1845: 192) mit „Diana D. 1206. (non H.)“ meint, ergibt sich aus seiner Erklärung der Abkürzungen D. und H. auf pp. 129-130 sowie aus der Übereinstimmung der Zahl 1206 mit der römischen Zahl in der Überschrift von DUPONCHEL ([1835]: 243).
Der Grund, warum GUENÉE (1845: 192) ein nomen novum aufstellt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Eine primäre Homonymie gibt es unter den aufgelisteten Taxa jedenfalls nicht. Die Indikation „DIANA H. 274.“ bezieht sich auf Choreutis diana (Abbildung HÜBNERs und Literaturangaben siehe dort), deren Originalkombination Tortrix diana ist. DUPONCHEL [1835] beschrieb seine von GUENÉE (1845: 192) als „Diana D. 1206. (non H.)“ indizierte Art unter dem Namen Coccyx diana.
RAGONOT (1894: 217) versucht den Sachverhalt so zu erklären: « Grapholitha rufillana Wilk., 197. Cette espéce a d'abord été décrite et figurée par Duponchel sous le nom de Coccyx diana ; cet auteur supposait à tort que c'était diana Hb. Guenée, s'apercevant de l'erreur, imposa à l'espèce de Duponchel le nom de gallicana, sans la décrire et la laissa parmi ses Pyraloidi ou Choreutidae, mais dans un genre spécial qu'il nomme Orchemia. »
DUPONCHEL ([1835]: 243) stellt « TORTRIX DIANA Hubn. tab. 44. fig. 274. (fœm.) » unter die Überschrift seines Taxons Coccyx diana, betrachtet die HÜBNERsche Art demnach offensichtlich als Synonym. Das ist es, was RAGONOT (1894) als « l'erreur » bezeichnet.
Eine Indikation zu einer irrtümlich als Synonym bezeichneten Art in einer Originalbeschreibung ist nichts, was die Vergabe eines nomen novum erforderlich macht, wenn die Beschreibung im übrigen die Spezies klar definiert. Ich betrachte Orchemia gallicana GUENEE, 1845 deshalb in Sinne des ICZN als “unnecessary replacement name”. Wie dem auch sei – Pammene gallicana (GUENÉE, 1845) ist ein seit langem etablierter Name, so dass es vernünftig ist, Coccyx diana DUPONCHEL, [1835] als nomen oblitum anzusehen.
(Autor: Jürgen Rodeland)