Papilio Alexanor

Bestimmungshilfe | LetzteAenderungen | Preferences

Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Papilionidae (Ritterfalter)
EU 06962 Papilio alexanor ESPER, 1777 - Südlicher Schwalbenschwanz
Europarechtlich streng geschützt: Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU (FFH), Anhang IV (streng zu schützende Arten von gemeinschaftlichem Interesse)

1: Griechenland, Peloponnes, Kalamata, 2. Mai 2005 (Foto: Christof Zeller), det. Christof Zeller [Forum]
2-3: Griechenland, Halbinsel Pilion, Milees, e.l. 23. Juni 2006 (Studiofotos: Walter Schön), det. Walter Schön
4-5, ♂, und 6, ♀: Griechenland, Sterea Ellada, Delfi, 410 m, 19. April 2007 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
7: Griechenland, Peloponnes, Mani, Wiese, 7. April 2009 (Freilandfoto: Sebastian Holzki), det. Sebastian Holzki [Forum]
8: Armenien, Vayots Dzor, Yeghegnadzor, Sulemapass, 2. Juli 2011 (Freilandfoto: Bene Jost), det. Bene Jost [Forum]
9, ♂ & 10, ♀: Griechenland, Peloponnes, Kardamili, Kalives, 36.901185, 22.243666, 200 m, im Olivenhain, 26. April 2011 (det. & Freilandfotos: Christian Papé) [Forum]
11, Schlafgemeinschaft: Frankreich, Vaucluse, 1230 m, 19.Juni 2019 (Freilandfoto: Gregor Faller) [Forum]


Eiablage

1-3, ♀: Griechenland, Achaia, nw von Kalavrita, 800 m, 1. Juni 2009 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
4, ♀: Griechenland, Peloponnes, Kardamili, Viros-Schlucht, Patio des Klosters (Moni) Sotiros, N 36 54' 22" E 22 15' 33", 160 m, 16. Mai 2012 (Freilandfoto: Christian Papé), det. Christian Papé [Forum]


Raupe

1-2, halb ausgewachsene Raupe: Griechenland, Halbinsel Pilion, Milees, 30. Mai 2006 (Freilandfotos: Walter Schön), det. Walter Schön
3-4, ausgewachsene Raupe: Griechenland, Halbinsel Pilion, Milees, 30. Mai 2006 (Freilandfotos: Walter Schön), det. Walter Schön
5, Raupe mit Osmaterium: Griechenland, Halbinsel Pilion, Milees, 30. Mai 2006 (Freilandfoto: Walter Schön), det. Walter Schön
6-7: Türkei, Provinz Izmir, Armutlu in der Nähe von Kemalpasa, 350 m, auf Ferula communis, 4. Juni 2010 (Freilandfoto: Michel Kettner), det. Michel Kettner [Forum]
8-9: Türkei, Provinz Izmir, Armutlu in der Nähe von Kemalpasa, 350 m, 7. Juni 2010 (Freilandfoto: Michel Kettner), det. Michel Kettner [Forum]


Jüngere Raupenstadien

1, L1: Griechenland, Achaia, nw von Kalavrita, 800 m, 1. Juni 2009 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
2-4, L2: Griechenland, Achaia, nw von Kalavrita, 800 m, 1. Juni 2009 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
5, Jungraupen: Griechenland, Achaia, nw von Kalavrita, 800 m, 4. Juni 2009 (Freilandfoto: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]
6-7: Griechenland, Peloponnes, unterhalb Platsa, 100 m, 10. Mai 2017 (det. & fot.: Wolfgang Langer) [Forum]


Puppe

1: Griechenland, Halbinsel Pilion, Milees, e.l. 8. Juni 2006 (Studiofoto: Walter Schön), det. Walter Schön
2, (ex-larva-Zucht): leg. (L4) Rik Vanovenacker, Frankreich, Alpes-de-Haute-Provence, Digne-Les Bains, Ende Juli 2007 (Studiofoto: Mario Peluso), cult. & det. Mario Peluso [Forum]


Ei

1-2: Griechenland, Achaia, nw von Kalavrita, 800 m, 1. Juni 2009 (Freilandfotos: Heiner Ziegler), det. Heiner Ziegler [Forum]



Diagnose

Falter

Papilio alexanor kann nur im Flug mit P. machaon verwechselt werden. Bei näherer Betrachtung erkennt man sofort, dass er anstatt schwarzer Flecken Streifen auf den Flügeln trägt und ihm die dunkle Aderbestäubung fehlt. Er ähnelt in diesem Merkmal hinwiederum dem Segelfalter I. podalirius, von dem er sich aber durch die viel intensiver gelbe Grundfarbe sofort unterscheiden lässt.


Raupe

Die erwachsene Raupe ähnelt der von P. machaon. Ihre Grundfarbe ist jedoch heller, fast weiß und die orangen Punkte sind durch kurze ockergelbe Streifen ersetzt.


Ähnliche Arten


Erstbeschreibung

ESPER (1777: 89-91) [Reproduktionen: Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe]

23 Jahre später hierzu erschienene Abbildung

ESPER (1800: pl. CX fig. 1) [Reproduktion: Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe]



Biologie

Lebensweise

In Asien ist Papilio alexanor ein Steppenbewohner. In Europa sind es ganz ähnliche kleinräumige Vorkommensorte, die oftmals durch menschliches Wirken entstanden sind: Locker bewachsene Straßenböschungen und Erosionsflächen aller Art. Aber auch steile Berghänge, die naturgemäß nur sehr spärlich mit niederen Pflanzen bewachsen sind. Der Lebensraum von Papilio alexanor liegt meist unterhalb 1000 m, vereinzelt kann der Falter an günstigen Stellen aber bis auf 1700 m steigen.

Nahrungspflanzen der Raupen sind gelbblühende hochwüchsige Doldenblütler (Apiaceae). In Asien und Griechenland beispielsweise Rutenkraut-Arten (Ferula -spp.) aber auch Opopanax hispidus und Heptaptera anisoptera. In Frankreich und Italien leben die Raupen an Ptychotis saxifraga. Die Raupe frisst ausschließlich Blüten und unreife Früchte der Nahrungspflanze. Und da die Raupennährpflanzen nur im Frühjahr und Frühsommer blühen, bildet die Art auch nur eine Generation aus, die von Mai bis Juli fliegt. Die Puppe überwintert. Sie kann bei extremer Trockenheit mehrere Jahre lang ausharren, ehe der Falter schlüpft. Auch dies ist eine Anpassung an die spezielle Nahrung der Raupen, denn in sehr trockenen Jahren blühen ihre Nahrungspflanzen nicht.

(Autor: Jürgen Hensle)


Nahrung der Raupe

(Autoren: Erwin Rennwald und Jürgen Rodeland)


Habitat

1: Türkei, Provinz Izmir, Armutlu in der Nähe von Kemalpasa, 350 m, 4. Juni 2010 (Foto: Michel Kettner) [Forum]
2: Griechenland, Peloponnes, Kalavrita, 800 m, 4. Juni 2009 (Foto: Martin Albrecht) [Forum]
3: Griechenland, Peloponnes, unterhalb Platsa, 100 m, 10. Mai 2017 (fot.: Wolfgang Langer) [Forum]



Weitere Informationen

Etymologie (Namenserklärung)

„Heldenname, von άλέξω ich wehre ab und άνήρ der Mann.“
SPULER 1 (1908: 2L)


Verbreitung

Papilio alexanor hat ein stark zersplittertes Verbreitungsgebiet. Das westlichste Teilgebiet liegt in der Provençe und im angrenzenden Italien, dort im südlichen Piemont und im westlichen Ligurien, angesiedelt auch sehr lokal im Oberwallis. Die nächste Gruppe lebte in Süditalien, in Kalabrien und Ostsizilien, ist dort aber mittlerweile ausgestorben. Eine weitere fliegt von Süddalmatien bis Mazedonien und Südgriechenland. Das mit Abstand größte Teilgebiet aber ist das östliche. Dieses beginnt auf den griechischen Ägäisinseln Lesbos und Samos und reicht über die Türkei einerseits bis Afghanistan und ins westliche Zentralasien, andererseits entlang der Küste des östlichen Mittelmeers bis Israel und Jordanien.

(Autor: Jürgen Hensle)


Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den Angaben von HEPPNER (1981). WIEMERS et al. (2018) nennen - ohne Kommentar - "1800" als Jahr der Erstbeschreibung, also das Jahr in dem die Abbildung erschien. Warum ihnen der Text von 1777 nicht als Beschreibung reicht, verraten sie nicht.

(Autoren: Erwin Rennwald und Jürgen Rodeland)


Literatur


Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Papilionidae (Ritterfalter)
EU 06962 Papilio alexanor ESPER, 1777 - Südlicher Schwalbenschwanz non-d-ch-a

Bestimmungshilfe | LetzteAenderungen | Preferences
This page is read-only | View other revisions
Last edited Januar 7, 2021 10:37 by Erwin Rennwald
Search: