01195 Parornix pfaffenzelleri (FREY, 1856)
1: Österreich, Tirol, Ötztal, 1500 m, leg. Raupe an Zwergmispel (Gewöhnliche Steinmispel, Cotoneaster integerrima), e.p. 20. Juli 1947, leg., cult. & det. Josef Klimesch, coll. ZSM (Zoologische Staatssammlung München)
FREY (1856: 245-246) [nach Digitalisat auf e-rara.ch; DOI: http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-29072]
Die Minen dieser Art wurden meist an der Gewöhnlichen Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus) gefunden, nur selten an anderen Rosaceae. Bladmineerders.nl [Artseite auf bladmineerders.nl] und gracillariidae.net [Artseite auf gracillariidae.net] listen auf:
Die Art wurde meist in der Kombination Callisto pfaffenzelleri (FREY, 1856) geführt. NEL & VARENNE (2015) führen die Art als Parornix pfaffenzelleri und begründen: "malgré un Habitus rappelant celui des Callisto, cette espèce appartient bien au genre Parornix par la Morphologie des genitalia mâles et femelles, en accord avec Triberti (in litteris et 1998)." Auch GAEDIKE et al. (2017) folgen diesem Vorschlag.
Die Art fehlte bei KARSHOLT & RAZOWSKI (1996) für Deutschland. Im Katalog der Schmetterlinge Deutschlands von GAEDIKE & HEINICKE (1999) wurde sie dann aus Bayern angeführt. Nach PRÖSE, SEGERER & KOLBECK (2003) handelte es sich aber um eine Art, die „in früheren Arbeiten (PRÖSE 1987, 1992, SEGERER & PRÖSE 1999) noch angeführt“ wurde, die aber bis zum Beweis des Gegenteils aus der bayerischen Fauna zu streichen“ ist. Da es keine Angaben aus anderen Bundesländern gab, war die Art auch für Deutschland wieder zu streichen, was mit dem Nachtrag von GAEDIKE (2008) dann auch erfolgt ist. HASLBERGER & SEGERER (2020: 61-62) berichten dann aber über den "Beweis des Gegenteils", also einen aktuellen Wiederfund der Art nach 150 Jahren in Bayern: "! 1 ♂ Bayerische Alpen, Nationalpark Berchtesgaden, Kühroint, 1400 m, 17.07.2019, BC ZSM Lep 107205 (leg., det. et coll. HASLBERGER)." Die Autoren erläutern: "Die Art wird für Deutschland nur von HARTMANN (1870) angegeben, und zwar aufgrund von Funden des bekannten Entomologen Ernst HOFMANN "auf den Bergen bei (Ober)Audorf" an der Futterpflanze, Cotoneaster tomentosus. Ob es sich hierbei um authentische Nachweise handelt, war einige Zeit umstritten, bis sich die Autoren aufgrund der glaubhaften biologischen Angaben entschlossen, sie in die bayerische und damit deutsche Fauna wieder aufzunehmen (SEGERER et al. 2019). Wie sich nun herausstellt, durchaus zu Recht ..."
(Autor: Erwin Rennwald)
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