1, ♂: Schweiz, Wallis, Fully, 1660 m, Kalkgeröllflur, Peter Sonderegger leg. Raupen an Scutellaria alpina 26. Juni 2007, Falterschlupf am 11. Juli 2007 (Studioaufnahme: Rudolf Bryner), cult. & gen. det. Rudolf Bryner [Forum]
2: Griechenland, Korfu, Dassia, ca. 10 m, 29. August 2011, Tagfund (det. & fot.: Marion Friedrich), conf. Oliver Rist [Forum]
1: Daten s. Falterbild 1 (Studioaufnahme: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner
1: Daten s. Falterbild 1 (Studioaufnahme: Rudolf Bryner), cult. & det. Rudolf Bryner
1, ♀: Schweiz, Wallis, Fully, 1980 m, 14. Juli 2007, Raupen an Scutellaria alpina, e.l. 2. August 2007 (leg., cult., gen.det. und Foto: Rudolf Bryner)
1: Genitalpräparat des auf Lebendfalterbild 1 gezeigten Männchens, praep. Rudolf Bryner [Forum]
ZELLER (1847: 642-643) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
SONDEREGGER (2011: 159) berichtet aus der Schweiz: "Die Art ist an das kalkliebende Alpen-Helmkraut (Scutellaria alpina) gebunden, das nur ein kleines Verbreitungsgebiet in der Schweiz einnimmt (Waadtländer Alpen, Region Fully, Val Ferret, Val d'Entremont, Val de Bagnes und Region Zermatt)." [...] Die Raupe wurde an Scutellaria alpina gefunden (26.VI.2007, 1600m, Raupen fast erwachsen; 14.VII.2007, 2000m, Raupen erwachsen; 25.VIII.2007 1600m, viele Gespinste mit Raupen unterschiedlicher Größe - 24.IX.2008 1840 bis 1960m - viele kleine Gespinste). Die Blätter werden mit Gespinstfäden nach oben gebogen und die Raupe befrisst die Blätter so, dass mehrere Frassfenster, z.T. auch Löcher darin entstehen. An der Spitze der Pflanze werden oft mehrere Blätter und Blütenknospen zu einem Gehäuse versponnen. Während der Entwicklungszeit der Raupe werden drei oder mehr Gehäuse erstellt. Im letzten Stadium spinnt die Raupe im Blütenstand oft mehrere Blütenkelche zusammen und befrisst die Blüten. Bei der Zucht verpuppt sich die Raupe in einem weisslichen, doppellagigen Gespinst an der Pflanze oder am Zuchtbehälter." SONDEREGGER (2011: 159) geht davon aus, dass die Raupen klein überwintern, so dass sich eine langgestreckte Raupenzeit von August bis Juli ergibt.
Scutellaria alpina kommt auch in den Apenninen vor, nicht aber auf Sizilien, von wo P. stellaris beschrieben wurde. ZELLER (1847) hatte keine Raupen gefunden, aber zu den Faltern vermerkt: "Ich fing von dieser Art über 30 Exemplare bey Syracus am 23. May. Sie flogen in einer Schlucht am Abhange von der ehemaligen Neapolis auf der Schattenseite an dem Gesträuch, besonders um die Blüthen der Nepeta calamintha." Auch SONDEREGGER (2011) bestätigte, dass die Falter Blütenbesuch machen, allerdings nicht an Lippenblütlern. Hatte ZELLER mit seiner "Nepeta calamintha" eine weitere Eiablagepflanze entdeckt? Falls ja: Wie sicher war seine Pflanzenbestimmung? Insbesondere, kann Verwechslung mit den Sizilien-Endemiten Scutellaria columnae subsp. gussonei und Scutellaria rubicunda subsp. linnaeana ausgeschlossen werden?
Die Angabe in SAUTER & WHITEBREAD (2005), die Art komme in der Schweiz nicht vor ("Wurde in der Schweiz damals als Berg-Form von P. myllerana betrachtet, die echte stellaris ist jedoch eine südliche Art. Alle CH-Meldungen dürften auf Fehlbestimmungen beruhen, die meisten beziehen sich wahrscheinlich auf Nr. 5274 P. holotoxa"), ist durch den oben dokumentieren Fund, der den ersten gesicherten Nachweis für die Schweiz darstellt, überholt.
(Autor: Erwin Rennwald)