1: Deutschland, Baden-Württemberg, Kaiserstuhl, Bötzingen, 192 m, Raupenfund am 29. September 2010 an Salbei, e.l. 12. April 2011 (leg., cult. & Foto: Gabi Krumm), det. Rolf Mörtter [Forum]
2-3: Funddaten wie Bild 1, e.l. 4. April 2011 (leg., cult. & Fotos: Gabi Krumm), det. Rolf Mörtter [Forum]
4: Deutschland, Bayern, Oberpfälzer Jura, Laaber, Kalk-Magerrasen, 400 m, 30. April 2011 (Freilandfoto: Josef Schmucker), det. Andreas Segerer [Forum]
1: Deutschland, Bayern, Oberpfälzer Jura, Laaber, Kalk-Magerrasen, 400 m, 10. Mai 2012 (Freilandfoto: Josef Schmucker), det. Andreas Segerer [Forum]
1: Deutschland, Baden-Württemberg, Kaiserstuhl, Bötzingen, 192 m, Raupe an Wiesen-Salbei (Salvia pratensis (als Salvia spec. gemeldet)), 29. September 2010 (leg., cult. & Foto: Gabi Krumm), det. Falter Rolf Mörtter [Forum]
1: Deutschland, Baden-Württemberg, Kaiserstuhl, Bötzingen, 192 m, Raupenfund an Salbei (Salvia spec.) 29. September 2010, Falter e.l. 12. April (leg., cult. & Foto: Gabi Krumm)
2-5, Exuvie und Kokon: Funddaten wie Bild 1, Falter e.l. 4. April 2011 (leg., cult. & Fotos: Gabi Krumm), det. Falter Rolf Mörtter [Forum]
1: Slowakei, Dolná Ves, 418 m, Lichtfang, 17. August 2007 (leg., det. & Foto: Friedmar Graf) [Forum]
2: Österreich, Niederösterreich 60 km südlich Wien, Lichtung in Schwarzföhrenforst, 300 m, 12. August 2003 (Foto: Peter Buchner), det. Peter Buchner [Forum]
3 & 4: Türkei, Bursa, Inegöl, Tahtaköprü, Lichtfang, 10. August 1995 (leg., det. & fot.: Michel Kettner), conf. Friedmar Graf [Forum]
Vergleich:
Oben Pyrausta rectefascialis: Niederösterreich 60 km südlich Wien, Lichtung in Schwarzföhrenforst, 300 m, 12. August 2003
Unten Pyrausta cingulata: Niederösterreich 40 km östlich Wien, Hainburger Berge, Trockenrasen, 300 m, 21. Juli 2004
„Normalerweise wird als Unterscheidungsmerkmal der Verlauf der Hinterflügelbinde angegeben:
gleichmäßig gerundet: Pyrausta cingulata
eckig: Pyrausta rectefascialis (ein rechter Winkel ist es freilich nicht).
Mir ist aufgefallen, dass bei den cingulata-Formen die Vorderflügelbinde einen deutlichen wellenförmigen Verlauf hat, während bei den „rectefascialen“ Formen die Vorderflügelbinde nahezu gerade ist. Das ist sowohl bei meinen Belegen, wie auch den Abbildungen in SLAMKA der Fall. Habe aber keine Ahnung, ob das bei Betrachtung einer größeren Anzahl von Tieren hält.“
(Text: Peter Buchner)
1: Deutschland, Baden-Württemberg, Vogstburg-Schelingen am Kaiserstuhl, Nähe Steinbruch, 350 m, 18. April 2011 (Foto:Helmut Kaiser) [Forum]
2: Deutschland, Bayern, Oberpfälzer Jura, Laaber, Kalk-Magerrasen, 400 m, 24. Mai 2008 (Foto: Josef Schmucker) [Forum]
Die Raupe wurde im Kaiserstuhl an Wiesen-Salbei gefunden (siehe Raupenbild oben).
Diskussion zum Artstatus in den Frühstadien des Lepiforum siehe z.B. hier [Beitrag Lepiforum 18. Dezember 2005]
Nachdem auch LERAUT (2008) P. rectefascialis als Synonym zu P. cingulata stellte und die Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 22 December 2009. Version 2.1. Available online at http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de) ihm folgte, wäre es angebracht gewesen, diesen Schritt auch im Lepiforum zu tun; darauf wurde aber zunächst bewusst verzichtet. Mittlerweile gibt es wieder vermehrt Hinweise auf eine berechtigte Trennung auf Artebene. So schreibt HUEMER (2013): "Das Taxon soll nach Fauna Europaea (KARSHOLT & NIEUKERKEN, 2011) ein Synonym von P. cingulata sein, beide differieren allerdings phänotypisch, ökologisch sowie nach unveröffentlichten Ergebnissen (SEGERER, mdl. Mitt.) auch im DNA Barcode. P. rectefascialis wird daher als valide Art beibehalten." Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass neuerdings auch SLAMKA (2013) das Taxon als Synonym zu P. cingulata stellt.
HASLBERGER & SEGERER (2016) studierten P. cingulata / P. rectefascialis in Bayern auf Basis des Barcoding. Dabei bestätigten sie, dass sich die beiden Taxa unterscheiden lassen - ob sie auf Artebene zu unterscheiden sind, ließen sie hingegen offen: "Pyrausta rectefascialis: Vertritt P. cingulata in Nordbayern. Dieser sehr nahe stehend, allerdings mit phänotypischen, ökologischen und genetischen Unterschieden, sicherlich im Rang einer Unterart, vielleicht auch eigenständige Art, was nach wie vor nicht geklärt ist."
Locus typicus nach TOLL (1936: 404): „[Polen,] Strzelewo, Kreis Bydgoszcz, an der Bahnstrecke.“
Schweiz
Nach SAUTER & WHITEBREAD (2005) ist die Art in die Schweizer Lepidopterenfauna aufzunehmen, wenn es sich um eine gute Art handelt, was umstritten sei.
Deutschland
Nach HAUSENBLAS (2006) ist der Nachweis für Deutschland (Rheinland-Pfalz), den HEUSER et al. (1971) publiziert haben, sicher, wenn auch ihr Zünslerverzeichnis offensichtlich nicht von GAEDIKE & HEINICKE (1999) berücksichtigt wurde.
HASLBERGER & SEGERER studierten P. cingulata / P. rectefascialis in Bayern auf Basis des Barcoding. Dabei stellten sie fest, dass P. cingulata in Bayern nur aus den Alpen und dem Alpenvorland sicher nachgewiesen werden konnte (wo P. rectefascialis ganz fehlt!); ein Vorkommen im Ostbayerischen Grundgebirge sei zwar möglich, aber bislang nicht belegt. Alle Angaben aus Nordbayern (Schichtstufenland) gehören hingegen zu P. rectefascialis. Die Vorkommen der beiden Taxa sind in Bayern also klar geographisch getrennt.
Dies deutet an, dass es solche Muster auch in anderen Teilen Deutschlands geben könnte.
(Autor: Erwin Rennwald)