Scythris Paullella

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Bestimmungshilfe / Schmetterlingsfamilien / Scythrididae (Ziermotten)
EU M-EU 02132 Scythris paullella (HERRICH-SCHÄFFER, [1855])



Diagnose

Geschlecht nicht bestimmt

1-2: Deutschland, Sachsen, Rachlau, Zucht an Polytrichum, leg. Schütze, e.l. Juni [19]00 (fot. Uwe Büchner), Sammlung Petry, Museum Erfurt [Forum]


Erstbeschreibung

HERRICH-SCHÄFFER ([1855]: 270) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]

Darin indizierte Abbildung

HERRICH-SCHÄFFER ([1854]: Tineides pl. 115 fig. 937) [reproduziert von Jürgen Rodeland nach Band im Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe]



Biologie

Nahrung der Raupe

Schon in der Erstbeschreibung von HERRICH-SCHÄFFER [1855] war zu lesen, dass die Weibchen auf stark bemoosten Felsen zu finden sind. Damit wurde eine wichtige Spur zur Raupe gelegt. SCHÜTZE (1931) schreibt dann über die Raupe: "Die Mitte Mai erwachsene Raupe entdeckte ich an der Südseite unserer Lausitzer Berge an sonnigen freien Plätzen. Sie lebt in kleinen Polstern kurzen Mooses an Steinblöcken und verrät sich durch weiße über die Moosspitzen gespannte Seidenfäden, welche wenigstens bei feuchtem Wetter deutlich sichtbar sind und beim Suchen als Leitmerkmal dienen". Konkreter wurde er schon 34 Jahre früher: SCHÜTZE (1897: 312) berichtet dort: "Zum Aerger der Forstleute gibt es dort größere Stellen, wo große und kleine Granitblöcke so über- und nebeneinander liegen, daß an eine Pflanzung garnicht zu denken ist. [...] In nächster Nähe einer Sedum-Pflanze stand in üppiger Fülle ein Polster von Polytrichum. Mein Auge schweifte, nachdem ich das Sedum untersucht, flüchtig darüber, und da schien es mir, als sähe ich zwischen den Mooskronen weiße, zu einem losen Gange geordnete Gespinnstfäden. Nachsehen mußte ich hier unbedingt, auch auf die Gefahr hin, blos eine Spinne zu finden. Doch ich zog zu meiner größten Ueberraschung ein winziges Räupchen hervor, das erste, welches ich im Moos fand. [...] Bei weiterer Pflege derselben fand ich, daß sie die Moosblättchen verzehrten und nicht, wie ich erst vermuthet, die Sedum-Blätter." Und gleich noch ein wertvoller Tipp: "Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß das Aufsuchen der Raupe nicht schwierig ist, so lange das Moos die nöthige Feuchtigkeit hat und grün und frisch aussieht. Wenige heiße Tage aber genügen, alles zu verändern. Die Sonnenglut entzieht den Moospolstern das Wasser, die Blättchen kräuseln sich und werden, wie auch die Stämmchen, formlos und brüchig. Nun ist das Suchen vergebens." Mit war hier sehr wahrscheinlich das an solchen Standorten häufig vorkommende Polytrichum piliferum (Glashaar-Widertonmoos, Glashaar-Haarmützenmoos, Haartragendes Frauenhaar-Moos) gemeint.



Weitere Informationen

Andere Kombinationen


Faunistik

Nach GAEDIKE & HEINICKE (1999) in Deutschland nur mit Angaben von vor 1900 aus Sachsen und Angaben vor 1980 aus Bayern bekannt. Dort wurde die Art von PRÖSE et al. (2003) mit "1 - vom Aussterben bedroht" für die Region "Tertiär-Hügelland und voralpine Schotterplatten" und "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Region "Alpenvorland und Alpen" in die Rote Liste aufgenommen.

(Autor: Erwin Rennwald)


Publikationsjahr der Erstbeschreibung

Wir folgen den detaillierten Datierungs-Angaben von HEPPNER (1982). Obwohl die Tafel 115 bereits 1854 erschienen ist, darf sie nach den Bestimmungen des ICZN nicht als Erstbeschreibung gelten, denn die Nomenklatur auf dieser Tafel ist nicht binominal.


Literatur


Informationen auf anderen Websites (externe Links)


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