1, ♂: Schweiz, Waadt, Berolle, 740 m, e.p. Juni 1998, leg. Puppe unter Rinde von Betula pendula 15. Mai 1998 P. Sonderegger (Foto: Rudolf Bryner), det. Rudolf Bryner
2, ♂: Deutschland, Rheinland-Pfalz, Hunsrück, Thranenweiher, 11. Juni 2007 (Fotos: Dieter Blatt), conf. Daniel Masur & Erwin Rennwald [Forum]
3, ♂: Deutschland, Brandenburg, 20 km südlich Berlin, Gadsdorf, e.l. 14. März 2008 (Foto: Frank Rämisch), det. Frank Rämisch
4, ♂: Deutschland, Niedersachsen, Otternhagener Moor bei Resse, 45 m, Nachweis am Pheromon, 30. Mai 2011 (Studiofoto: Thomas Fähnrich), det. Thomas Fähnrich [Forum]
5, ♂: Russland, Oblast Moskau, Bezirk Orechowo-Sujewo, Dorf Topolinyy, 118 m, 29. Juni 2012 (det. & fot.: Andrey Ponomarev) [Forum]
1, ♀: Deutschland, Nordost-Niedersachsen, Dannenberg-Tramm, an Baldrian, 14 m, Tagfund, 31. Mai 2018 (Freilandfoto: Uta Hinze), det. Daniel Bartsch [Forum]
2, ♀: Deutschland, Brandenburg, 20 km südlich Berlin, Gadsdorf, e.l. 19. März 2008 (Foto: Frank Rämisch), det. Frank Rämisch
3, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Laichingen, 2 Juni 2011 (det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
1-2, freigelegtes und geöffnetes Überwinterungsgespinst und 3, ausgewachsene Raupe darin, ca. 28mm lang: Deutschland, Brandenburg, Gadsdorf, 20 km südlich Berlin, 11. Februar 2008 (manipulierte Freilandfotos: Frank Rämisch), det. Frank Rämisch [Forum]
4-5, Fraßgänge von zwei anderen Raupe: Daten wie Bilder 1-3 (Fotos: Frank Rämisch)
6: Deutschland, Brandenburg, 20 km östlich Berlin, an Birke, 17. April 2013 (Foto: Frank Rämisch) [Forum]
1, typische Ausschlupflöcher im Birkenstamm: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Kohlstetten 21. November 2011 (det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
1, Exuvie: Deutschland, Baden-Württemberg, Umgebung Kohlstetten 2. Juni 2011 (det. & fot.: Friedhelm Mai) [Forum]
Die weißen Antennenspitzen von Synanthedon scoliaeformis sind arttypisch.
Die Geschlechter kann man an den Antennen (nur beim Männchen bewimpert), der Form des Afterbusches (beim Männchen breit und flach, beim Weibchen eher kubisch) und der Zahl der freien Hinterleibssegmente (Männchen 7, Weibchen 6) unterscheiden.
Text: [Daniel Bartsch]
1, ♂: Deutschland, Baden-Württemberg, Glemswald bei Stuttgart, Raupe 5. April 1995, Falter geschlüpft 6. Mai 1995 (leg., fot. & det.: Daniel Bartsch) [Forum]
1, ♀: Deutschland, Baden-Württemberg, Glemswald bei Stuttgart, Raupe 5. April 1995, Falter geschlüpft 7. Mai 1995 (leg., fot. & det.: Daniel Bartsch) [Forum]
BORKHAUSEN (1789: 173-174, pl. figs 2-3) [Reproduktionen aus Exemplar in der Sektionsbibliothek Entomologie II, Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main: Jürgen Rodeland, mit freundlicher Genehmigung von Dr. Wolfgang A. Nässig]
1-3, Habitat mit Brutbaum Hänge-Birke (Betula pendula) mit alten Schlupflöchern und Bohrmehlauswurf: Deutschland, Brandenburg, Gadsdorf, 20 km südlich Berlin, 11. Februar 2008 (Freilandfotos: Frank Rämisch), det. Frank Rämisch
4, Habitat mit Brutbaum Hänge-Birke (Betula pendula) und markierter Raupenfundstelle: Deutschland, Brandenburg, 20 km östlich Berlin, 17. April 2013 (Foto: Frank Rämisch) [Forum]
Synanthedon scoliaeformis hat einen 3-jährigen Entwicklungszyklus, und die beste Zeit zur Suche dieser Art ist etwa Mitte Mai, wenn die Raupen mit ihrem Kokonbau fertig sind. Dann werden durch Bearbeiten der Birkenrinde mit der Drahtbürste die Deckel der Schlupflöcher entfernt, die Borke mit dem Stechbeitel ringsherum eingekerbt und ein Stück Rinde samt Kokon vorsichtig heraus gebrochen. Mit etwas Gefühl geht das, ohne Baum und Raupe/Puppe zu verletzen. Zwar ließen sich die Raupen auch im Winter suchen, doch ist es wesentlich aufwändiger und wegen der stärkeren Beschädigung des Baumes nicht ratsam. Man beginnt im Vorfeld, geeignete Bäume zur späteren Untersuchung in seiner Umgebung aufzuspüren. Das sind alte kränkliche Bäume, deren schlechte Verfassung durch Blick in die Krone auch in der laublosen Zeit erkennbar ist. Diese Stämme untersuchen wir zuerst auf einen Befall durch unsere Sesie, der sich durch das Vorhandensein von alten Schlupflöchern, kreisrund und ca. 5 mm im Durchmesser, bemerkbar macht. Die Art neigt zur so genannten Brutbaumbildung, und innerhalb eines Quadratkilometers kann es durchaus nur dieser eine Baum sein, der dutzende, ja hunderte Löcher aufweist, während viele andere Bäume keine oder nur ganz wenige Spuren haben. Bei sehr starkem Befall finden sich die Löcher bis in drei Meter Höhe; normalerweise sind es die unteren 50 cm. Fraßmehlspuren, grobkörnig und meist rotbraun, in den tiefen Rindenritzen sind ein untrügliches Zeichen aktueller Raupentätigkeit. Bis zu den ersten warmen Märztagen überwintert die erwachsene Raupe in einem leichten Gespinst nahe der Stelle, an der sie dann von innen das Schlupfloch fertig stellt (dünner Rindendeckel bleibt stehen) und sich dann dahinter in einem etwas festeren Kokon verpuppt. Aufgebürstete, neue Schlupflöcher erkennen wir sofort am dicht dahinter liegenden, mit groben rotbraunen Partikeln besponnenen Kokon. [Frank Rämisch]
Die Raupe lebt in der dicken Borke von Stämmen älterer kränkelnder Hänge-Birken, seltener Moor-Birken, sicher auch noch in weiteren Betula-Arten.
„Scolia, Dolchwespe.“
SPULER 2 (1910: 309R)