WALSINGHAM (1897: 168-169) [nach Copyright-freien Scans auf www.biodiversitylibrary.org]
GAEDIKE (2013) berichtet: "Die Larven wurden in Potsdam in feuchtem Holz von Robinia gefunden, auf denen verschiedene Pflanzen (z.B. Tillandsia oder Bromeliaceae) wuchsen, auch an der Palme Washingtonia."
Nach GAEDIKE (2013) ist die systematische Stellung der Gattung Xystrologa unklar: "vorläufige Untersuchungen deuten auf eine Verwandtschaft zu den Meessiinae innerhalb der Tineidae hin." GAEDIKE (2015) stellt die Gattung ans Ende der Meessiinae.
GAEDIKE (2015) sah in der aus den Alpes-Maritimes (Frankreich) beschriebenen Novotinea ochripennella NEL & VARENNE, 2011 ein Synonym zu Xystrologa grenadella. VARENNE et al. (2020) zeigten, dass diese Synonymisierung doch ungerechtfertigt war: Das Taxon gehört zwar in die Gattung Xystrologa, stellt aber doch eine genitaliter deutlich von X. grenadella verschiedene Art dar: Xystrologa ochripennella.
Locus typicus ist die Insel Grenada in den "West Indies" am Nordrand von Amerikas Tropen.
GAEDIKE (2013) meldet einen Fund vom November 2011 (leg. J. Schaller, det. Davis) in Potsdam, in Gewächshäusern der "Biosphäre". Er schreibt dazu: "Der Fund dieser Art ist eine wirkliche Überraschung. Die Art wurde aus Grenada beschrieben, seitdem ist sie von zahlreichen Fundorten aus Westindien bekannt. Seit den 1950er Jahren wurde sie auch in den USA (Florida) gefunden. Der Fund in Deutschland ist der Erstfund für die Paläarktis." Da die Art in Deutschland nicht im Freiland gefunden wurde, wurde sie von GAEDIKE et al. (2017) nicht in das "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands" aufgenommen, wohl aber bei den ausgeschlossenen Arten kommentiert.
Bedenkt man, wie wenige Lepidopterologen in der Paläarktis sich intensiv mit kleinen, überwiegend dunkelbrauen, kaum gezeichneten Tineiden beschäftigen, und bedenkt man, dass die Art auch in Nordamerika in Gewächshäusern invasiv auftritt, und bedenkt man, wie viel Pflanzenmaterial über die Kontinente hin und her gefahren wird, ist an dem Nachweis aus Potsdam vor allem bemerkenswert, dass er getätigt wurde, ohne dass es bereits zu einer Massenvermehrung und einer weiten Ausbreitung kam.
Das Julius-Kühn-Institut [Express-Meldung Julius-Kühn-Institut, 20. November 2012] nahm den Nachweis in Potsdam zum Anlass, über das Schadpotential in Europa zu recherchieren. Ergebnis: Die tropische Art hat hier außerhalb von Gewächshäusern fast keine Chance.
GAEDIKE & FALCK (2019: 509) teilen den Fund von vier ♂♂ auf Gran Canaria mit.
Zwischenzeitlich wurde die aus den Alpes-Maritimes (Frankreich) beschriebene Novotinea ochripennella NEL & VARENNE, 2011 als Synonym hierhergestellt (GAEDIKE 2015), doch wie sich bei der detaillierteren Untersuchung von VARENNE et al. (2020) zeigte, ist Xystrologa ochripennella als bona species aufzufassen, so dass die Angaben von X. grenadella von Südfrankreich, Korsika und wahrscheinlich auch Spanien wieder zu streichen sind.
(Autoren: Erwin Rennwald & Jürgen Rodeland)