Yponomeuta Mahalebella

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EU M-EU 01351 Yponomeuta mahalebella GUENÉE, 1845 - Steinweichsel-Gespinstmotte Artberechtigung umstritten!

1-4: Frankreich, Hérault, Pégairolles-de-l´Escalette, 370 m, 29. Juni 2017 (leg., det. & Freilandfotos A. & Z. Laštůvka)


Raupe

1: Frankreich, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Département Alpes-de-Haute-Provence, Gorges du Verdon, ca. 720 m, 26. Mai 2009 (det. & fot.: Herbert Fuchs) [Forum]
2: Spanien, Provinz Zaragoza, Aguaron, 890 m, 12. Juni 2012 (leg., det. & fot. A. & Z. Laštůvka)
3-4: Frankreich, Hérault, La Caylar, 720 m, 30. Juni 2016 (leg., det. & fot. A. & Z. Laštůvka)


Verpuppungssack

1-3: Frankreich, Hérault, Pégairolles-de-l´Escalette, 370 m, 29. Juni 2017 (leg., det.& Freilandfotos A. & Z. Laštůvka)



Diagnose

Differenzialdiagnose von Y. mahalebella und Y. padella

Yponomeuta mahalebella ist durchschnittlich grösser als Y. padella und immer schneeweiss, mit weissen Fransen auch auf den Hinterflügeln. Die Raupen sind gelblich (oft hellgelb) und verpuppen sich zusammen in grossen Mengen in einem dichten Sack gewöhnlich am Fuss des Stammes oder in dichten Büschen in der Nähe. Die Falter von Y. mahalebella fliegen auf gemeinsamen Stellen etwas später als Y. padella.

Yponomeuta padella hat gewöhnlich einen grösseren oder kleineren grauen Schatten auf den Vorderflügeln, die Falter mit ganz weissen Vorderflügeln haben teilweise graue Fransen, oder zumindest graue Fransen auf den Hinterflügeln. Die Raupen sind gewöhnlich dunkelgrau und verpuppen sich direkt in einem dünnen Netz auf Büschen.

(Autor: Zdenek Laštůvka, per E-Mail an Erwin Rennwald)


Weibchen

1, ♀: Schweiz, Wallis, Savièse, 870 m, 13. Juni 2014, Raupe an Prunus mahaleb, e. l. 9. Juli 2014 (leg., cult., det. & Foto: Rudolf Bryner)


Erstbeschreibung

GUENÉE (1845: 343 mit Anm. 3) [nach Copyright-freiem Scan auf www.biodiversitylibrary.org]

Das Taxon wird von einigen Autoren mit GUENÉEs Publikation "Europaeorum microlepidopterorum index methodicus" in Verbindung gebracht. Nach HEPPNER (1982: 95) handelt es sich jedoch lediglich um ein Reprint der Publikation von 1845.



Biologie

Fraßbild

1: Spanien, Provinz Zaragoza, Aguaron, 890 m, 12. Juni 2012 (leg., det. & Freilandfoto A. & Z. Laštůvka)
2: Frankreich, Hérault, Pégairolles-de-l´Escalette, 290 m, 11. Juni 2016 (leg., det. & Freilandfoto A. & Z. Laštůvka)
3: Frankreich, Hérault, La Caylar, 720 m, 30. Juni 2016 (leg., det. & Freilandfoto A. & Z. Laštůvka)


Raupennahrungspflanzen

1-2, Prunus mahaleb: Frankreich, Provence-Alpes-Côte d'Azur, Département Alpes-de-Haute-Provence, Gorges du Verdon, ca. 720 m, 26. Mai 2009 (det. & fot.: Herbert Fuchs) [Forum]



Weitere Informationen

Taxonomie

Der Artstatus von Y. mahalebella ist nicht unumstritten. So heißt es in der Fauna Europaea (Fauna Europaea Web Service. Last update 27 January 2011. Version 2.4. Available online at http://fauna.naturkundemuseum-berlin.de): "Many authors regard this as a form of Y. padella". Die Falter sind jedenfalls weder äußerlich noch per Genitaluntersuchung sicher davon - und von weiteren Arten des Komplexes - zu trennen.


Faunistik

Deutschland: In der "Checkliste der Kleinschmetterlinge Bayerns" (PRÖSE & SEGERER 1999) wird auch Y. mahalebella angeführt, und zwar mit einem *, was bedeutet "alte, aber überprüfte Angabe (Belege vorhanden); keine Funde innerhalb der letzten 50 Jahre." PRÖSE et al. (2003)[2004] führen die Art in ihrer Roten Liste für Bayern mit "0 - ausgestorben oder verschollen" für die Region "Schichtstufenland". Ein konkreter Fundort wird nicht genannt, vor allem aber fehlen Angaben, ob sich die alten Angaben auf Raupenfunde beziehen, oder wie sie sonst zustande gekommen sind. Bei SEGERER & REICHHOLF (2004) ist zu lesen: „Die südeuropäische Y. mahalebella (monophag an Prunus mahaleb) ist nach glaubhaften historischen Literaturbelegen Ende des 19. Jahrhunderts in Mittelbayern aufgetreten, rezentes Vorkommen konnte allerdings bisher nicht verifiziert werden.“

PRÖSE et al. (2003) verfassten zwar ein Kapitel "Nachträge und Berichtigungen zur Checkliste Deutschlands", sie gehen aber nicht auf das dortige Fehlen von Y. mahalebella ein. Die Art fehlt nicht nur im gleichzeitig mit der "Checkliste der Kleinschmetterlinge Bayerns" erschienenen "Verzeichnis der Schmetterlinge Deutschlands" (GAEDIKE & HEINICKE 1999), sondern sie wurde (absichtlich?) auch nicht in dessen Nachträge aufgenommen. Einer der Autoren der bayerischen Roten Liste und der "Nachträge" widerspricht der Einschätzung seiner Kollegen: "Yponomeuta mahalebella kommt mit allergrößter Wahrscheinlichkeit in Deutschland nicht vor." [Helmut Kolbeck, Lepiforumsbeitrag vom 21. Dezember 2011] Auf dieser Basis wird die Art hier mit "?" für Deutschland geführt.

Schweiz: Yponomeuta-Raupen-Funde an Prunus mahaleb gelangen in der Schweiz mehrfach im Wallis (siehe auch der oben gezeigte e.l.-Falter aus Savièse).

Die Fauna Europaea [Fauna Europaea, last update 29 August 2013, Version 2.6.2] führt die Art aus Sizilien, (Festland-)Italien, Frankreich, der Ukraine und - überraschend - auch von Luxemburg an.

(Autor: Erwin Rennwald)


Literatur


Informationen auf anderen Websites (externe Links)


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